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Hitlers vertrauliche Aufzeichnungen über Autarkie (August 1936)

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7.) Die vorübergehende Entlastung kann nur im Rahmen unserer heutigen Wirtschaft gefunden werden. Und dazu ist folgendes festzustellen:

(a) Da das deutsche Volk in seiner Ernährung steigend von der Einfuhr abhängig sein wird, desgleichen aber auch gewisse Rohstoffe unter allen Umständen wenigstens teilweise aus dem Auslande beziehen muß, ist mit allen Mitteln auf die Ermöglichung dieser Einfuhren hinzuarbeiten.

(b) Die Steigerung des eigenen Exports ist theroretisch möglich, praktisch aber kaum wahrscheinlich. Deutschland exportiert nicht in einen politisch oder wirtschaftlich luftleeren Raum, sondern in unerhört hart umstrittene Gebiete. Unser Export ist gemessen an dem allgemeinen internationalen Wirtschaftsschwund nicht nur nicht mehr, sondern weniger gesunken als der der anderen Völker und Staaten. Allein, da die Lebensmitteleinfuhr im großen gesehen überhaupt keine wesentliche Senkung verträgt, sondern eher steigt, muß auf anderem Weg ein Ausgleich gefunden werden.

(c) Es ist aber unmöglich, bestimmte Rohstoffdevisen für den Import von Lebensmitteln zu verwenden, wenn nicht der sonstigen deutschen Wirtschaft ein schwerer, ja vielleicht vernichtender Schlag zugefügt werden soll. Es ist aber vor allem gänzlich unmöglich, dies auf Kosten der nationalen Aufrüstung zu tun. Ich muß mich hier schärfstens verwahren gegen die Auffassung, durch eine Einschränkung der nationalen Aufrüstung, d. h. der Waffen- und Munitionsherstellung eine „Anreicherung" von Rohstoffen herbeiführen zu können, die dann im Kriegsfall etwa Deutschland zugute käme. Eine solche Auffassung beruht auf einem gänzlichen Verkennen – um mich nicht schärfer auszudrücken – der vor uns liegenden Aufgaben und militärischen Erfordernisse. Denn selbst eine gelungene Einsparung von Rohstoffen durch eine Einschränkung, z. B. der Munitionserzeugung, bedeutet nur, daß wir diese Rohstoffe im Frieden aufstapeln, um sie dann erst im Kriegsfall verarbeiten zu lassen, das heißt, wir entziehen den kritischsten Monaten die Munition und geben dafür rohes Kupfer, Blei oder vielleicht Eisen. Es würde aber in diesem Fall immer noch besser sein, die Nation ginge ohne ein kg. Kupfervorrat, dafür aber mit gefüllten Munitionsdepots in den Krieg als mit leeren Depots aber sogenannten „angereicherten" Rohstofflagern.

Der Krieg ermöglicht die Mobilisierung auch der letzten Metallvorräte. Denn: Dies ist dann kein Wirtschaftsproblem, sondern ausschließlich eine Willensfrage. Und die nationalsozialistische Staatsführung würde den Willen und auch die Entschlußkraft und Härte besitzen, um diese Probleme im Kriegsfalle zu lösen. Viel wichtiger aber ist es, den Krieg im Frieden vorzubereiten! Es ist aber darüber hinaus überhaupt folgendes festzustellen:

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