GHDI logo

Die Ideologie des Offizierskorps (1889)

Seite 3 von 4    Druckfassung    zurück zur Liste vorheriges Dokument      nächstes Dokument


Der Ruhm und Stolz des Deutschen Offizierkorps beruht auf seiner unbezweifelten Loyalität.

Ratio regis suprema lex!

Das vaterländische Heer ist der Felsengrund des Staates, der Schild des Königs, der Hort der Monarchie. [ . . . ]

Vor allen Anderen ist der Offizier berufen, die Fahne des Königthums von Gottes Gnaden voran zu tragen und hoch flattern zu lassen, die geheiligten Ordnungen Gottes auf Erden vor den finsteren Mächten der Anarchie zu schützen. Und nie war sein Beruf so wichtig, als in unseren Tagen. Das Offizierkorps, und damit die Armee, soll der Fels im tosenden Meer der tief aufgeregten Leidenschaften sein, der rocher de bronze, an welchem, vereint mit der Kirche, die Anarchie, will’s Gott, zerschellen wird.

Festgefügt wie eine eherne Mauer der Treue steht das Deutsche Offizierkorps an den Thronesstufen seiner Königshäuser, die Ehrenwache haltend an den höchsten Kleinodien des Vaterlandes.

»In Treue fest, im Sturme treu!« [ . . . ]

Die Stellung als Offizier erfordert gebieterisch eine Mißbilligung all jener politischen Richtungen, welche das Königthum von Gottes Gnaden bekämpfen oder seine ihm zustehenden Rechte verkürzen möchten; aller der Tendenzen, welche in ihren Konsequenzen zur Leugnung aller göttlichen und menschlichen Autorität, zur Auflösung aller bestehenden Ordnungen, zur Untergrabung des Rechtes führen.

Ohne irgendwie Politiker zu sein, muß er doch instinktiv alle diejenigen Prinzipien vertreten, die man in der Politik mit dem Ausdruck »königstreu« bezeichnet.

Das Alles umfaßt die Stellung als Offizier, fordert der seinem Könige abgelegte Eid, entspricht dem Geiste und den Traditionen des Preußisch-Deutschen Offizierkorps, verlangt die Treue, die ja so unendlich viel mehr ist, als bloßer Gehorsam. [ . . . ]

erste Seite < vorherige Seite   |   nächste Seite > letzte Seite