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Ein Flaneur zwischen Ruinen und Trümmern – Friedrich Seidenstücker
Fotografien von Berlin nach 1945

Das kriegszerstörte Berlin nach 1945 ist der breiten Öffentlichkeit meistens nur durch Propaganda- oder Dokumentarfotografien bekannt. Einen ganz anderen Blick ermöglichen hingegen die Aufnahmen des deutschen Fotografen Friedrich Seidenstücker (1882-1966). Unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg streifte er als „Flaneur mit der Kamera“ durch die Ruinen der ehemaligen Reichshauptstadt. Seine Absicht bestand nicht darin, die großen politischen Ereignisse zu dokumentieren. Vielmehr interessierten ihn die kleinen Dinge des Alltags. Aus diesem Grund unterscheiden sich seine Aufnahmen sehr deutlich von den bisher bekannten Bildern, die unser kollektives Gedächtnis an die Nachkriegszeit prägten.

Im Zeitraum von etwa zehn Jahren sind über fünfhundert Fotografien entstanden. Als bedeutende historische Dokumente eines Kapitels der deutschen Geschichte geben diese zugleich die individuelle und künstlerische Sichtweise eines Zeitgenossen wieder. Sämtliche Fotografien der Ausstellung stammen aus dem Nachlass Friedrich Seidenstückers, der sich im Bildarchiv Preußischer Kulturbesitz in Berlin befindet.

Die Ausstellung hat fünf Themenschwerpunkte. Der erste Teil, Ruinenimpressionen, beleuchtet die verschiedenen, künstlerischen Ausdrucksmittel, die Seidenstücker verwendet. Im zweiten Abschnitt Neue Räume – Neue Sicht geht es um veränderte Lebensräume in Berlin und die daraus resultierenden neuen Blickwinkel. Eine kleine Auswahl an bekannten Gebäuden Berlins werden im dritten Bereich, den Trümmerporträts, vorgestellt. Bisher oft vernachlässigt wurde der Aspekt der Naturtrümmer und Ruinenlandschaften. Deshalb widmet sich das vierte Kapitel diesem Thema. Schließlich endet die Ausstellung mit Fotografien von Menschen in Trümmern.

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Ein Flaneur zwischen Ruinen und Trümmern – Friedrich Seidenstücker<BR>Fotografien von Berlin nach 1945

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