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Gustav Stresemann im Gespräch mit dem deutschen Botschafter in den Niederlanden, Graf Zech (25. August 1929)

Der Ökonom und nationalliberale Politiker Gustav Stresemann (1878-1929) beendete während seiner kurzen Amtszeit als Reichskanzler von August bis November 1923 den passiven Widerstand gegen die Ruhrbesetzung und leitete durch die Währungsreform sowie die Einrichtung der Deutschen Rentenbank ebenfalls das Ende der verheerenden Inflation ein. Nach seinem Rücktritt als Reichskanzler fungierte er in den folgenden drei Kabinetten als Außenminister und verfolgte eine erfolgreiche Politik der Verständigung mit den Alliierten mit dem Ziel der Reintegration Deutschlands in die internationale Gemeinschaft. Zu seinen Erfolgen zählen der Dawes-Plan, die Verträge von Locarno, die Aufnahme Deutschlands in den Völkerbund, sowie der Briand-Kellogg-Pakt. 1926 wurde Stresemann gemeinsam mit dem französischen Außenminister Aristide Briand der Friedensnobelpreis verliehen. Als Stresemann, der seit Jahren gesundheitliche Probleme hatte, im Oktober 1929 an den Folgen eines Schlaganfalls starb, verlor die Weimarer Republik einen ihrer wichtigsten und effektivsten Politiker. Dieses Titelfoto der Berliner Illustrirten Zeitung zeigt Stresemann im August 1929, zwei Monate vor seinem Tod, in Den Haag, wo er an Verhandlungen über die Reparationsfrage im Rahmen des Young-Plans teilnahm. Er befindet sich im Gespräch mit Julius von Zech-Burkersroda (1885-1946), der seit 1928 als Gesandter in Den Haag diente. Zech trat 1934 der NSDAP bei und blieb bis zur Besetzung der Niederlande 1940 auf seinem Posten. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde er von der sowjetischen Besatzungsmacht verhaftet, enteignet und in Bautzen interniert, wo er 1946 starb.

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Gustav Stresemann im Gespräch mit dem deutschen Botschafter in den Niederlanden, Graf Zech (25. August 1929)

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