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Wahlplakat der Zentrumspartei (1930)

Seit ihrer Gründung 1870 repräsentierte die Zentrumspartei den politischen Katholizismus in allen gesellschaftlichen Schichten Deutschlands. Während sie die Revolution als politisches Mittel ablehnte, bekannte sie sich jedoch zur Republik und deren Verfassung. Gemeinsam mit SPD und DDP bildete sie die Weimarer Koalition und war bis 1932 an allen Regierungskoalitionen beteiligt, wobei sie mit Parteien aus verschiedenen Bereichen des politischen Spektrums Bündnisse einging. Auch die politische Orientierung der insgesamt fünf Reichskanzler (Fehrenbach, Wirth, Marx, Brüning, von Papen), die der Zentrumspartei angehörten, war höchst unterschiedlich. Dieses Plakat aus dem Wahlkampf zur Reichstagswahl 1930 stellt das Zentrum als Brücke dar, das unter dem Banner des Katholizismus über den politischen Abgrund hinweg führt, in dem sich „Chaos, Terror und Aufruhr“ in Form der extremen linken und rechten Parteien, gekennzeichnet durch die rote Flagge bzw. das Hakenkreuz, einen Weg zu bahnen versuchen. Letztlich waren es jedoch die KPD und vor allem die NSDAP, die aus dieser Wahl als Sieger hervorgingen.

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Wahlplakat der Zentrumspartei (1930)

© Bundesarchiv