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Wahlplakat der KPD (1924)

Die Kommunistische Partei Deutschlands (KPD), die im Dezember 1918 gegründet wurde, konkurrierte mit den Sozialdemokraten um die Stimmen der Arbeiterbewegung. Sie warfen vor allem der SPD aufgrund ihrer weniger radikalen Linie Verrat an der Arbeiterschaft vor und forderten die Errichtung einer sozialistischen Republik nach bolschewistischem Vorbild. Die KPD radikalisierte sich weiter in ihrer Opposition zur Weimarer Republik, deren parlamentarisches System sie grundsätzlich ablehnte, nachdem ihre prominenten Gründungsmitglieder und Wortführer Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg in Folge der Januaraufstände 1919 von Freikorpssoldaten ermordet wurden. Nach mehreren von der KPD angestifteten Aufständen im Herbst 1923 ließ die Reichsregierung die KPD verbieten, hob das Verbot jedoch im März des folgenden Jahres bereits wieder auf. Die Notlage der Bevölkerung, die durch die Inflation erheblich verschlimmert wurde, resultierte in Stimmengewinnen für die KPD, so beispielsweise bei der Reichstagswahl am 4. Mai 1924, bei der sie 62 Reichstagsmandate erzielte. Dieses Wahlplakat aus dem Wahlkampf von 1924 drückt die Hoffnung der Kommunisten aus, die revolutionäre Stimmung von 1918/19 noch einmal aufleben lassen zu können, um Deutschland nach sozialistischem Ideal umzugestalten. Mit der Stabilisierung der wirtschaftlichen Lage verlor die KPD jedoch wieder an Unterstützung, bevor sie im Zuge der Weltwirtschaftskrise erneut an Stimmen gewann. Stärker als die Kommunisten profitierte allerdings die NSDAP von der wirtschaftlichen Notlage. Die Machtübernahme der Nationalsozialisten brachte schließlich das Ende der KPD. Zwar wurde die Partei im NS-Regime nie de facto verboten, doch wurden ihre Mitglieder entweder in KZ verschleppt, ermordet oder ins Exil gedrängt.

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Wahlplakat der KPD (1924)

© Hessisches Landesmuseum Darmstadt (HLMD)
Entwurf: Rudolf Schlichter
Druck: S. Malz, Berlin