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Die Marburger Religionsgespräche von 1529 (1867)

Nachdem die Lutheraner auf dem Reichstag in Speyer 1529 gegen den Reichsabschied protestierten (daher der Begriff Protestanten), eskalierte die doktrinäre Auseinandersetzung zwischen Martin Luther und dem Züricher Reformator Ulrich Zwingli. Da diese Debatte (sowie die Kampagne gegen Spaltgruppen) die Protestanten von ihrer Kritik an Rom und dem Katholizismus ablenkte, lud Landgraf Philipp von Hessen (1504-67), der um eine Einigung sowie das Bilden einer protestantischen militärischen Allianz bemüht war, Luther, Zwingli und zahlreiche andere Beteiligte im Oktober 1529 zu einem Religionsgespräch nach Marburg ein. Luther und Zwingli debattierten über die korrekte Auslegung der Worte Christi hinsichtlich der Eucharistie – „das ist mein Leib“ – welche Zwingli spiritistisch interpretierte, während Luther auf einer wörtlichen Interpretation beharrte. Dieses Gemälde aus dem 19. Jahrhundert stellt Luther auf das griechische Wort „estin“ („ist“) weisend dar, welches auf dem Tisch geschrieben steht, derweil Zwingli zum Himmel deutet (da Christus zum Himmel emporstieg und erst zur Apokalypse zur Erde zurückkehren wird). Im Hintergrund sind Philipp Melanchton und Martin Bucer im Gespräch zu sehen. Ölgemälde und Zeichnung von August Noack (1822-1905), 1867.

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Die Marburger Religionsgespräche von 1529 (1867)

© Bildarchiv Preußischer Kulturbesitz/ Hermann Buresch
Original: Darmstadt, Hessisches Landesmuseum