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Allegorie auf den Frieden zu Teschen vom 13. Mai 1779 (ca. 1800)

Nachdem der Tod des Kurfürsten Maximilian III. Joseph von Bayern (reg. 1745-77) die bayerische Hauptlinie des Hauses Wittelsbach zum Erlöschen gebracht hatte, versuchte Joseph II. (gegen den Rat seiner Mutter, Maria Theresia), die österreichischen Niederlande (Belgien) gegen die Kernlande des historischen Bayern zu tauschen. Karl Theodor, der wittelsbachische Kurfürst von der Pfalz (1742-99) und designierte Thronerbe, stimmte dem Handel zu, weil er seine unehelichen Kinder als Reichsfürsten des Heiligen Römischen Reiches anerkannt haben wollte. Allerdings lehnte Friedrich II. („der Große“) von Preußen, der Erbfeind der Habsburger, den Tauschhandel ab. Als Österreich sich nicht aus den bereits besetzten Gebieten zurückzog, kam es zum Bayerischen Erbfolgekrieg (1778/79), einer unrühmlichen Angelegenheit, in der mangelhaft versorgte Truppen auf beiden Seiten Felder durchwühlten, um sich mit Kartoffeln zu verpflegen. Nach kleineren, ergebnislosen Scharmützeln trat Maria Theresia in einen direkten Briefwechsel mit Friedrich ein, und russische sowie französische Vermittlungen führten schließlich zum Frieden von Teschen am 13. Mai 1779. Der Vertrag schlug das winzige Innviertel Österreich zu, bestätigte Preußens Anspruch auf Ansbach-Bayreuth und entschädigte andere deutsche Fürsten für ihre Ansprüche. Karl Theodor wurde als Kurfürst von Bayern bestätigt. Das Bild unten zeigt österreichische und Reichstruppen beim Rückmarsch nach Wien (im Hintergrund der Stephansdom), wobei der Bildtext Joseph II. als Friedensfürsten preist und erklärt, der Olivenzweig des Friedens gereiche ihm mehr zur Ehre als der Lorbeerkranz des Sieges. Kupferstich von Johann Martin Will (1727-1806), ca. 1800.

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 Allegorie auf den Frieden zu Teschen vom 13. Mai 1779 (ca. 1800)

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