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Jüdischer Studentenverein (um 1900)

Der gegen Ende des 19. Jahrhundertes um sich greifende politische Antisemitismus machte auch vor deutschen Universitäten nicht halt. Juden waren nach neuen Bestimmungen von der Mitgliedschaft in etablierten Studentenverbindungen ausgeschlossen. Jüdischen Studenten war damit der Zugang zu zentralen kulturellen und gesellschaftlichen Aktivitäten des akademischen Lebens verwehrt. Sie gründeten infolgedessen an einigen Universitäten eigene Organisationen. Die Vereine verstanden sich als deutsch-vaterländisch, hatten jedoch auch das Anliegen, das jüdische Selbstbewusstsein zu stärken.

Hier abgebildet ist der erste jüdische Studentenverein in Breslau, gegründet 1886. Der Breslauer Verein schloss sich 1896 mit weiteren Vereinen zum Kartell-Convent der Verbindungen deutscher Studenten jüdischen Glaubens (KC) zusammen. 1892 formierte sich in Berlin die erste national-jüdische Studentenverbindung, die mit weiteren Verbindungen 1901 den Bund Jüdischer Corporationen (BJC) bildete.

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Jüdischer Studentenverein (um 1900)

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