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Internationale Hygiene-Ausstellung Dresden: Postkarten des Haupteingangs, des Konzert- und Promenadenplatzes und des japanischen Staatspavillons (1911)

Im Jahr 1911 öffnete die Erste Internationale Hygiene-Ausstellung in Dresden ihre Tore. Die insgesamt fünf Millionen Besucher waren beredtes Zeugnis ihres Erfolgs. Unter Verwendung moderner Ausstellungstechniken vermittelte die Schau Informationen zu menschlicher Anatomie, Gesundheitsfürsorge und Ernährung. Der Organisator, der Industrielle Karl August Lingner (1861-1916), weithin bekannt als Hersteller des beliebten Mundwassers „Odol“, gründete ein Jahr nach der Ausstellung das Deutsche Hygiene-Museum. Das Museum versuchte das Wissen der Bevölkerung zum Thema Gesundheit und Gesundheitsfürsorge zu erweitern. Während der Zeit des Nationalsozialismus wurde es in den Dienst der Rassen-„Wissenschaft“ gestellt. Weite Teile des Museums sowie des Museumsgeländes und der Ausstellungsstücke wurden schließlich durch alliierte Bombenangriffe zerstört. Unter dem DDR-Regime nutzte man das Museum wiederum zur öffentlichen Gesundheitsaufklärung. Die Bundesrepublik Deutschland gewährte dem Museum ein erneuertes Mandat im Einklang mit den ursprünglichen Zielen des Gründers. Das Museum wurde unter Denkmalschutz gestellt und von 2001-2005 umfassenden Renovierungs- und Umbauarbeiten unterzogen.

Die hier abgebildeten Postkarten des Haupteingangs, des Konzert- und Promenadenplatzes sowie des japanischen Staatspavillons lassen auf die Bedeutung der Ausstellung im Hinblick auf die zeitgenössische deutsche Architektur schließen. William Lossow (1852-1914), der bereits durch die Entwürfe für den Leipziger Hauptbahnhof Bekanntheit erlangt hatte, war der federführende Architekt. Unterstützt wurde er von seinem Schwiegersohn Max Hans Kühne (1874-1942). Den Zeitgenossen galt Lossow als Meister des Historismus, der sich nach der Jahrhundertwende der Reformarchitektur zuwandte.

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Internationale Hygiene-Ausstellung Dresden: Postkarten des Haupteingangs, des Konzert- und Promenadenplatzes und des japanischen Staatspavillons (1911)

© Bildarchiv Preußischer Kulturbesitz
Oberste Postkarte © Bildarchiv Preußischer Kulturbesitz / Max Fischer