Massendemonstrationen gegen den „Gewaltfrieden” vor dem Reichstag (15. Mai 1919)
Die Bedingungen des Versailler Vertrages stießen in Deutschland sowohl bei der Bevölkerung als auch bei der Regierung auf starken Widerspruch. Alle Parteien lehnten die Gebietsabtretungen im Westen und Osten und die als unverhältnismäßig hoch empfundenen Reparationszahlungen ab. Besonders wurde aber der sogenannte „Kriegsschuldartikel“ kritisiert, der dem Deutschen Reich die alleinige Schuld am Weltkrieg gab. Demonstrationen im Vorfeld der Vertragsunterzeichnung sollten die politische Führung Deutschlands davon abhalten, den Versailler Frieden zu akzeptieren. Die Regierung aus Zentrum und SPD sah allerdings angesichts der katastrophalen Ernährungslage und der militärischen Ohnmacht keine Alternative zur Unterzeichnung. Für die politische Rechte wurde der Versailler Vertrag Anlass für einen aggressiven Revanchismus.
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