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Matrosenaufstand in Wilhelmshaven (6. November 1918)

Als Ende Oktober 1918 die Vorverhandlungen zu einem Waffenstillstand schon begonnen hatten, sollte die deutsche Marine am 24. Oktober 1918 noch zu einem letzten Gefecht gegen britische Verbände auslaufen. Die kriegsmüden Matrosen der Thüringen und der Helgoland weigerten sich, diesem Befehl Folge zu leisten. Rund 1.000 Seeleute wurden festgenommen und nach Kiel vors Kriegsgericht gebracht. Einen Antrag auf Freilassung der verhafteten Matrosen lehnte die Marineleitung am 1. November 1918 ab. Die folgenden Massenkundgebungen und Proteste am 3. November wandelten sich zu Rebellion und bewaffnetem Aufstand, nachdem mehrere Demonstranten von Militärpatrouillen erschossen worden waren. Um die 40.000 Soldaten, Matrosen und Arbeiter beteiligten sich an den Aufständen in Kiel und Wilhelmshaven.

Der Kieler Aufstand konnte nach der Bildung von Soldatenräten am 4. November unter dem Vorsitz des Sozialdemokraten und Reichstagsabgeordneten Gustav Noske unter Kontrolle gebracht werden. Dennoch inspirierte der Matrosenaufstand die Gründung von Arbeiter- und Soldatenräten in ganz Deutschland und rief weitere Aufstände hervor, die letztlich im Rücktritt Kaiser Wilhelms II. und der Gründung der Weimarer Republik kulminierten.

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Matrosenaufstand in Wilhelmshaven (6. November 1918)

© Deutsches Historisches Museum