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Junge deutsche Soldaten der Infanterie ziehen singend in die Schlacht bei Langemarck am 10. November 1914 (Gemälde, ohne Jahr)

Nach hohen Verlusten in der Schlacht um die Marne und dem Scheitern des Schlieffen-Planes im September 1914 begann der „Wettlauf zum Meer“, in dessen Verlauf die 4. deutsche Armee versuchte, in Richtung Ypern vorzudringen. Am 10. November 1914 ließen mehrere Tausend der Soldaten dieses Regimentes in der Ypernschlacht ihr Leben. Die Oberste Heeresleitung nutzte die verlustreiche Schlacht dennoch zu Propagandazwecken und gab tags darauf die Meldung heraus, die „jungen Regimenter“ seien mit dem Deutschlandlied auf den Lippen westlich der Ortschaft Langemarck in den Kampf gezogen und hätten die erste Linie der feindlichen Stellungen eingenommen. Damit war der sogenannte Langemarck-Mythos geschaffen, der sich als Topos im kulturellen Gedächtnis festsetzte. Langemarck wurde zum Sammlungskult der bürgerlichen, nationalen Jugend und zum Schlagwort der politischen Rechten. Noch bis Mitte des Jahrhunderts stand der Name unter anderem Pate für Gedenkfeiern, Jugendorganisationen, Schulen und NS-Studienprogramme.

Gemälde von Fritz Grotemeyer (1864-1947)

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Junge deutsche Soldaten der Infanterie ziehen singend in die Schlacht bei Langemarck am 10. November 1914 (Gemälde, ohne Jahr)

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