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Einweihung des Reichstages (5. Dezember 1894)

Mit der Einigung Deutschlands 1871 wurde der Reichstag in Berlin als bundesstaatliches Parlament eingesetzt. Nach zwei Ausschreibungen für den Entwurf und einer hitzigen Debatte über den Standort des neuen Gebäudes, das letztlich das Parlament beherbergen würde, fiel die Wahl auf den Architekten Paul Wallot (1841-1912), der das Bauwerk am Königsplatz, dem späteren Platz der Republik, in der Nähe des Brandenberger Tors errichten sollte. Dreizehn Jahre nach der Einigung Deutschlands fand im Juni1884 der erste Spatenstich statt. Die Parlamentarier versammelten sich in einem Gebäude in der Leipziger Straße, bis am 5. Dezember 1894 die Fertigstellung gefeiert werden konnte.

Die Fotografie unten wurde während der Einweihung des neuen Gebäudes aufgenommen. Das Ereignis war in hohem Maße eine militärische Angelegenheit und viele Reichstagsabgeordnete erschienen in Uniform, so auch der Reichstagspräsident Albert von Levetzow. Angeblich missbilligte Wilhelm die Gestaltung des Gebäudes und kritisierte Wallot bei seinem ersten Besichtigungsrundgang. Die Widmung über dem Eingang „Dem Deutschen Volke“ stellt eines der wenigen Elemente des Originalgebäudes dar, das bis heute erhalten ist. Die Inschrift nach einem Entwurf des Künstlers Peter Behrens (1868-1940) wurde in der Gießerei SA Loevy hergestellt und 1916 angebracht, um den Reichstag während des Ersten Weltkriegs versöhnlich zu stimmen.

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Einweihung des Reichstages (5. Dezember 1894)

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