GHDI logo


Adolf Hitler zur Novemberrevolution (Rückblick 1925)


Druckfassung     Dokumenten-Liste vorheriges Dokument      nächstes Dokument

Seite 1 von 3


[ . . . ]

Im Hochsommer des Jahres 1918 lag dumpfe Schwüle über der Front. Die Heimat stritt sich. Um was? Man erzählte sich vieles in den einzelnen Truppenteilen des Feldheeres. Der Krieg wäre nun aussichtslos, und nur Narren könnten noch an den Sieg glauben. Das Volk besäße kein Interesse mehr am weiteren Aushalten, sondern nur noch das Kapital und die Monarchie — dies kam aus der Heimat und wurde auch an der Front besprochen.

Sie reagierte zunächst nur sehr wenig darauf. Was ging uns das allgemeine Wahlrecht an? Hatten wir etwa deswegen vier Jahre lang gekämpft? Es war ein niederträchtiger Banditenstreich, auf solche Weise den toten Helden das Kriegsziel im Grabe noch zu stehlen. Nicht mit dem Rufe "Es lebe das allgemeine und geheime Wahlrecht" waren die jungen Regimenter einst in Flandern in den Tod gegangen, sondern mit dem Schrei "Deutschland über alles in der Welt". Ein kleiner, aber doch nicht ganz unbedeutender Unterschied. Die aber nach dem Wahlrecht riefen, waren zum größten Teil nicht dort gewesen, wo sie dieses nun erkämpfen wollten. Die Front kannte das ganze politische Parteipack nicht. Man sah die Herren Parlamentarier nur zu einem Bruchteil dort, wo die anständigen Deutschen, wenn sie nur gerade Glieder besaßen, sich damals aufhielten.

So war denn die Front in ihren alten Beständen für dieses neue Kriegsziel der Herren Ebert, Scheidemann, Barth, Liebknecht usw. nur sehr wenig empfänglich. Man verstand gar nicht, warum auf einmal Drückeberger das Recht besitzen konnten, über das Heer hinweg sich die Herrschaft im Staate anzumaßen.

Meine persönliche Einstellung war von Anfang an fest: Ich haßte das ganze Pack dieser elenden, volksbetrügerischen Parteilumpen auf das äußerste. Ich war mir längst darüber im klaren, daß es sich bei diesem Gelichter wahrlich nicht um das Wohl der Nation handelte, sondern um die Füllung leerer Taschen. Und daß sie jetzt selbst bereit waren, dafür das ganze Volk zu opfern und wenn nötig Deutschland zugrunde gehen zu lassen, machte sie in meinen Augen reif für den Strick. Auf ihre Wünsche Rücksicht nehmen, hieß die Interessen des arbeitenden Volkes zugunsten einer Anzahl von Taschendieben opfern, sie aber erfüllen konnte man nur dann, wenn man bereit war, Deutschland aufzugeben.

So aber dachten noch immer die weitaus meisten des kämpfenden Heeres. Nur der aus der Heimat kommende Nachschub wurde rapid schlechter und schlechter, so daß sein Kommen keine Verstärkung, sondern eine Schwächung der Kampfkraft bedeutete. Besonders der junge Nachschub war zum größten Teil wertlos. Es war oft nur schwer zu glauben, daß dies Söhne desselben Volkes sein sollten, das einst seine Jugend zum Kampf um Ypern ausgeschickt hatte.

Im August und September nahmen die Zersetzungserscheinungen immer schneller zu, trotzdem die feindliche Angriffswirkung mit dem Schrecken unserer Abwehrschlachten von einst nicht zu vergleichen war. Sommeschlacht und Flandern lagen demgegenüber grauenerregend in der Vergangenheit.

Ende September kam meine Division zum drittenmal an die Stellen, die wir einst als junge Kriegsfreiwilligen-Regimenter gestürmt hatten.

erste Seite < vorherige Seite   |   nächste Seite > letzte Seite