Ärztlicher Rat für die körperliche und seelische Gesundheit der Kinder (1794) Bernhard Christoph Faust
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IV. Von der Wartung und Pflege kleiner Kinder.
45. Was ist dem kleinen, hülflosen Kinde das größte Bedürfniß?
Die Liebe und Sorgfalt der Mutter.
46. Kann diese Liebe und Sorgfalt der Mutter durch andere Menschen ersetzt werden?
Nein, nichts kommt der mütterlichen Liebe gleich.
47. Warum bedarf es mütterlicher Liebe und Sorgfalt?
Weil das Kind einer so mühsamen Wartung und Pflege, und einer so liebreichen Behandlung bedarf, daß nur die Mutter sie willig und gern erfüllt.
48. Wie müssen kleine Kinder gewartet und gepflegt werden?
Sie müssen immer frische, reine Luft haben, beständig trocken und rein gehalten, und alle Tage über dem ganzen Körper, auch auf dem Kopfe, mit kaltem, reinen Wasser gewaschen werden.
49. Warum muß dieß geschehen?
Weil Kinder dann viel ruhiger sind, nicht leicht wund werden, und viel besser wachsen und gedeihen.
50. Ist es gut, daß man kleine Kinder wickelt?
Nein, das Wickeln ist nicht gut; es verursacht den Kindern Angst und große, anhaltende Schmerzen; man kann sie nicht rein und trocken halten; und es schadet sehr dem Wachsthume des Körpers.
51. Ist das Wiegen der kleinen Kinder gut?
Nein; das Wiegen macht die Kinder unruhig, betäubt, trunken, schwindlich und dumm; und schadet daher gar sehr dem Körper und der Seele.