GHDI logo

Umweltminister Jürgen Trittin unterstützt die ökologische Erneuerung (21. Oktober 1999)

Seite 4 von 6    Druckfassung    zurück zur Liste vorheriges Dokument      nächstes Dokument


4. Beschäftigungswirkung von Umweltschutzmaßnahmen

Meine Damen und Herren,

der Umweltschutz hat bereits heute zu deutlichen Veränderungen in unserer Arbeitswelt geführt.

In nahezu allen Berufen gibt es inzwischen mehr oder weniger starke Berührungspunkte zum Umweltschutz.

In Ausbildung und Berufsleben spielen Umweltaspekte eine wichtige Rolle, egal ob beim Automechaniker oder beim Schornsteinfeger, beim Tankwart oder beim Ingenieur.

Kenntnisse und Qualifikationen im Umweltschutz werden auf dem Arbeitsmarkt verstärkt nachgefragt.

Darüber hinaus haben sich spezielle Berufsbilder entwickelt, die unmittelbar auf Umweltschutz ausgerichtet sind. Als Stichwort seien hier die Umweltdienstleistungen, wie z. B. das Contracting genannt.

Gerade der Bereich der ökologischen Dienstleistungen hat ein enormes Wachstumspotential und ist der beschäftigungspolitische Hauptgewinner.

Der Anteil der Erwerbstätigen im Umweltbereich nimmt stetig zu.

Die von mir bereits erwähnte Zahl von 1 Million Beschäftigten im Umweltbereich entspricht 2,7% der Erwerbstätigen in Deutschland. Auch in anderen Staaten sind analoge Entwicklungen zu verzeichnen.

Die OECD hat z. B. für die USA für das Jahr 1992 ermittelt, dass ca. 4 Millionen Beschäftigte direkt oder indirekt im Umweltschutz arbeiteten. Das sind ca. 3% der Erwerbstätigen.

Für das Jahr 2005 werden in diesem Bereich 5,3 Millionen Beschäftigte prognostiziert.

Das heißt, man erwartet für die USA einen Zuwachs von 1,4 Millionen Arbeitskräften im Umweltbereich.

Auch Prognosen zu den wichtigsten Zukunftstechnologien sehen z.B. ökologisches Bauen, Energieeffizienz und ökologische Produktentwicklung an der Spitze.

Natürlich sind solche Prognosen mit Unsicherheiten behaftet.

Zwei ganz entscheidende Motoren, die das Tempo der Entwicklung des Arbeitskräftebedarfs bestimmen, sind:

— die Entwicklung der nationalen Umweltgesetzgebung und

— das Umweltbewusstsein der Unternehmen.

Es wird deutlich, wie wichtig die Betrachtung aller Rahmenbedingungen ist, um zu den erforderlichen Erfolgen für Umweltschutz und den Arbeitsmarkt zu kommen.

Die optimale Verbindung von anspruchsvollen Umweltschutzanforderungen mit kreativen Umsetzungsstrategien und -instrumenten, das ist die Aufgabe, vor der wir stehen; eine Aufgabe, die nur gemeinsam gelöst werden kann.

Das ist der „Königsweg” zur Verbesserung der Umweltbedingungen, zur Schaffung von Arbeitsplätzen und zur Sicherung des Wirtschaftsstandortes.

[ . . . ]

erste Seite < vorherige Seite   |   nächste Seite > letzte Seite