GHDI logo

Der Fünfjahrplan 1951-1955 (1950)

Seite 2 von 2    Druckfassung    zurück zur Liste vorheriges Dokument      nächstes Dokument


II. Die Landwirtschaft

1. Die wichtigste Aufgabe der Landwirtschaft während der Jahre 1951 bis 1955 ist die größtmögliche Steigerung der Ernteerträge und der Viehzucht, um den Bedarf der Bevölkerung an Nahrungsmitteln vorwiegend aus den eigenen Quellen der Republik zu decken. Im Vergleich des Jahrfünfts muß der Friedensstand in bezug auf den Umfang der landwirtschaftlichen Produktion, das Niveau der Ernteerträge und die Produktivität der Viehzucht überschritten werden. Demgemäß ist das Ausmaß des Gesamtertrages für die Grundkulturen für das Jahr 1955 folgendermaßen festzusetzen (Bruttoerträge):

Getreide und Hülsenfrüchte

7 312 500 Tonnen

Ölfrüchte und Faserpflanzen (Körner)

279 000 Tonnen

Zuckerrüben

6 804 000 Tonnen

Kartoffeln

17 000 000 Tonnen



Die Bruttoerträge der landwirtschaftlichen Kulturen müssen im Vergleich zu den mittleren Jahreserträgen der Vorkriegszeit (1934 bis 1938) gesteigert werden:

Getreide und Hülsenfrüchte

auf 111 Prozent

Ölfrüchte und Faserpflanzen

auf 708 Prozent

Zuckerrüben

auf 125,7 Prozent

Kartoffeln

auf 125,4 Prozent



[ . . . ]

VI. Die Bereitstellung und Qualifizierung der Arbeitskräfte für die Volkswirtschaft

1. Um den im Fünfjahrplan vorgesehenen Aufschwung der Volkswirtschaft der Republik zu gewährleisten, ist eine große Anzahl neuer qualifizierter Arbeiter, Techniker, Ingenieure und Fachkräfte für alle Gebiete der Industrie, Landwirtschaft und Kultur erforderlich.

Im Gegensatz zu Westdeutschland, wo die erzwungene Arbeitslosigkeit von Millionen Menschen wächst und weiter wachsen wird, macht sich in der Deutschen Demokratischen Republik schon jetzt in einigen Zweigen der Industrie ein Mangel an Arbeitskräften bemerkbar. Um einen noch größeren Mangel an Arbeitskräften zu vermeiden, müssen Maßnahmen ergriffen werden, um für die Volkswirtschaft die benötigten Kader an Arbeitern, Technikern und Ingenieuren bereitzustellen sowie den Produktionsprozeß weiter zu mechanisieren, insbesondere in solchen Zweigen wie Kohle- und Erzbergbau, wodurch der Mangel an Arbeitskräften überwunden wird und die geplanten Ausmaße der Produktion eingehalten werden können.

2. Die Zahl der Beschäftigten in der Volkswirtschaft wird für das Jahr 1955 auf 7,6 Millionen Personen festgesetzt. Davon entfallen auf:

Industrie

2 800 000

Transportwesen

468 000

Bauwesen

570 000



Die Gesamtzahl der Beschäftigten muß sich im Vergleich zu 1950 auf 113,3 Prozent, das heißt um 890 000 Personen, erhöhen, wovon auf die Industrie 448 000, auf das Bauwesen 230 000, auf das Transportwesen 25 000 und auf den Handel 56 000 entfallen. [ . . . ]



Quelle: Protokoll des III. Parteitages der SED (20.-24. Juli 1950). Berlin (Ost), 1951. S. 276, 278-280, 296/97; abgedruckt in H. Weber, Von der SBZ zur DDR 1945-1968. Hannover 1968, S. 283-85.

erste Seite < vorherige Seite   |   nächste Seite > letzte Seite