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Ein ostdeutscher Generaldirektor erklärt die Vorzüge eines Kombinats (24. Juli 1972)

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Rationellere Verwaltungsarbeit

Ein wichtiges Mittel der Verwaltungsrationalisierung ist die maschinelle Informations- und Datenverarbeitung. Unsere Erfahrungen lehren: Organisation und Technik der Informations- und Datenverarbeitung müssen richtig mit der Verwaltungsrationalisierung verbunden werden. Hier liegen noch große Effektivitätsreserven.

In den letzten Jahren wurde die Rationalisierung jener Verwaltungsarbeit, die ohne mehr oder weniger komplizierte Technik verrichtet wird, wie z. B. die Organisation von Informationsbeziehungen und der Belegdurchlauf – zugunsten der maschinellen Informations- und Datenverarbeitung vernachlässigt. Gewiß, die Konzentration auf maschinelle Informations- und Datenverarbeitung mit moderner Technik war und ist notwendig und richtig. Doch ohne die Lösung aller Aufgaben der Informationsverarbeitung und der herkömmlichen Betriebsorganisation kann weder die Verwaltungsarbeit rationalisiert werden, noch wäre künftig ein Fortschritt in der weiteren Vervollständigung der Methoden der Leitung und Planung durch elektronische Datenverarbeitung denkbar. Um hier voranzukommen, sind 20 Prozent aller Einsparungen, die im Plan der Rationalisierung für das Jahr 1973 formuliert werden, durch die Rationalisierung der Verwaltungsarbeit zu erbringen. Es kommt darauf an, dieses Ziel konsequent anzusteuern, gibt es doch gerade auf diesem Gebiet noch große Reserven zu erschließen.

Ferienplätze besser ausgenutzt

Die zielgerichtete Nutzung der Vorzüge des Kombinates muß – und das ist, den Beschlüssen des VIII. Parteitages entsprechend, eine Grundfrage unseres sozialistischen Gesellschaftssystems – selbstverständlich die Arbeits- und Lebensbedingungen als Teil des Reproduktionsprozesses einschließen. Auch hier zeigt sich, wie der Kombinationseffekt unmittelbar im Interesse der Werktätigen wirkt. Die einzelnen Betriebe des Kombinates verfügen über etwa zehn Erholungsheime für die Werktätigen. Dabei sind die zahlreichen Bungalows, Wohnwagen u. a. m. nicht einberechnet. Bisher wurden diese Heime von den Betrieben allein genutzt, und somit war eine volle Ausnutzung kaum gewährleistet. Mit dem Jahre 1972 wurde begonnen, alle Ferienplätze zentral zu erfassen und sie in Qualitätsstufen einzuordnen. Damit wurde die Möglichkeit geschaffen, allen Werktätigen ein wesentlich breiteres Angebot an Ferienplätzen anzubieten, und die Auslastung dieser Plätze auch in der Vor- und Nachsaison zu erhöhen. Es ist bekannt, daß die Werktätigen in den Gießereien unter sehr erschwerten Bedingungen Hervorragendes leisten, um der Volkswirtschaft den benötigten Guß zu liefern. Deshalb widmet die Kombinatsleitung der Verbesserung der Arbeits- und Lebensbedingungen in diesen Betrieben erhöhte Aufmerksamkeit: 1971 wurden – um nur eine Zahl zu nennen – 270 000 Mark aus zentralisierten Mitteln des Kultur- und Sozialfonds der Betriebe dem VEB Gießerei „Rudolf Harlaß“ in Karl-Marx-Stadt zur Verfügung gestellt, um spürbare Verbesserungen für die dort beschäftigten Arbeiter zu erreichen.



Quelle: Wolfgang Biermann, „Ein Kombinat ist mehr als die Summe seiner Betriebe“ [Generaldirektor des VEB Werkzeugmaschinenkombinat „7 Oktober“, Berlin], Neues Deutschland, 24. Juli 1972.

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