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Das Reichsmarineamt und die öffentliche Meinung (24. September 1900)

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c) Anregung und Unterstützung aller Bestrebungen, durch welche die Bedeutung und die Aufgaben der Flotte in Wort, Schrift oder Bild dem deutschen Volk vor Augen geführt werden können.

d) Anregung bedeutender Männer aus der wissenschaftlichen und politischen Welt zu selbständigem Vorgehen in der Aufklärungsarbeit, Herbeischaffen, Zusammenstellen von Material und Versorgen derartiger Persönlichkeiten.

e) Veröffentlichungen von wissenschaftlichen Arbeiten über die Seeinteressen eines Staates und ihren Schutz und zwar sowohl aus dem historischen, volkswirtschaftlichen wie militärisch-maritimen Gebiet, teils in Aufsätzen in ersten Zeitungen, Wochen- und Monatsschriften, teils in Büchern (Nauticus-Schriften). Die Sachen sind zum Teil vom Nachrichtenbüro selbst, zum Teil unter Heranziehung einer mit den Jahren gestiegenen Zahl fester Mitarbeiter zu Stande gekommen. Die Tätigkeit war vom Sommer 1897 bis zum Frühjahr 1898 und vom Herbst 1899 bis zum Frühjahr 1900 eine gesteigerte und mitunter polemische und agitatorische, dagegen vom Frühjahr 1898 bis Herbst 1899 und dem Frühjahr 1900 eine ruhigere und aufklärende. In der ruhigeren Zeit sind unter anderem die «Jahrbücher für Deutschlands Seeinteressen» (Nauticus) entstanden.

Ein Erfolg trat, wenn man in Betracht zieht, daß es sich bei der ganzen Sache um ein novum handelte, verhältnismäßig rasch ein. Es tritt dies heute in Erscheinung, wenn man die Tagespresse und die Zeitschriften auf maritime Dinge verfolgt. Es ergibt sich dann, daß im Vergleich zu früher viel mehr in quantitativer und qualitativer Weise produziert wird. Heute billigt weitaus der größte Teil der oben erwähnten Bevölkerungskreise das Flottenprogramm der Regierung und geht zum Teil darüber hinaus. Zahlreiche Mitarbeiter, aufgeforderte und unaufgeforderte, halfen bei der Verbreitung der Ideen mit, so daß es später (1898/1900) mitunter nur notwendig wurde, ab und zu den Grundton anzugeben, literarische Publikationen zu unterstützen oder aber unerwünschte, politisch unkluge oder vorschnelle Äußerungen zu verhindern oder abzuschwächen. Ganz auffallend schnell gelang es, die in Frage kommenden Kreise von der Richtigkeit der einzuschlagenden Richtung des Flottenausbaus (Linienschiffsbau) zu überzeugen. Vereinzelte Versuche – auch von Fachleuten – hieran zu rütteln, mißlangen. Ich glaube, daß man heute auch in Seeoffizierkreisen dem Linienschiffsbau als der Grundlage der Flottenvergrößerung fast rückhaltlos zustimmt. In Laienkreisen gilt diese Richtung jedenfalls als die natürliche und gegebene.

Gelegentlich der Kampagne Winter 1899/1900 wurde auch begonnen breitere Volksschichten in energischerer Weise für die Flottenfrage zu interessieren. Der unbestreitbar vorhandene Erfolg ist hierbei der, daß sich auch Teile der Masse zum wenigsten mit der Frage selbst beschäftigt haben.

Anzeichen mancher Art sprechen dafür, daß nicht nur ein Interesse überhaupt, sondern auch ein wohlwollendes Interesse, an einigen Stellen auch ein gewisses Verständnis für die Bedeutung dieser Fragen geweckt worden ist. Beim Studium der damals völlig negierenden sozialdemokratischen Aufsätze bekommt man aber nicht selten den Eindruck, daß die Verfasser nur künstlich ihre abweichende Meinung zu stützen versuchen.

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