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Joseph Beuys mit Wolfgang Wiens und Claus Peymann (1. Mai 1969)

Joseph Beuys war ein Bildhauer, Performance-Künstler, Lithograf und Lehrer, der in den 1960er Jahren mit Werken bekannt wurde, die schockierend in ihrer Neuartigkeit waren (oder für einige einfach nur schockierend). Im Allgemeinen war Beuys an der Erforschung des Verhältnisses von kreativer Tätigkeit und allen Bereichen des Lebens interessiert; er glaubte fest daran, dass jeder über echtes kreatives Potenzial verfüge - ein Standpunkt, der nicht ohne weitreichendere politische Implikationen war. Seine Performance Titus Andronicus/Iphigenie hatte ihre Premiere im Mai 1969 auf der „Experimenta 2", die von der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste in Frankfurt am Main veranstaltet wurde. Das Foto unten, das in einer Pause während der Proben am 1. Mai 1969 aufgenommen wurde, zeigt Beuys und seine beiden künstlerischen Partner, Wolfgang Wiens und Claus Peymann (von links nach rechts). In dem Stück erschien Beuys in einem langen Pelzmantel auf der Bühne, den er schnell ablegte, um die hier zu sehende Kleidung zu enthüllen. Ebenfalls auf der Bühne befand sich ein weißes Pferd, das während der Performance Heu fraß. (Beuys' Arbeiten in sämtlichen Medien beinhalteten fast durchweg Bezüge auf Tiere.) Beuys selbst ging auf der Bühne auf und ab, näherte und entfernte sich von einem Stehmikrofon, fütterte das Pferd mit Zuckerwürfeln und machte verschiedene Bewegungen und Gesten. Währenddessen rezitierten Wiens und Peymann über Lautsprecher Textmontagen aus Shakespeares Titus Andronicus und Goethes Iphigenie. Foto von Abisag Tüllmann.

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Joseph Beuys mit Wolfgang Wiens und Claus Peymann (1. Mai 1969)

© Bildarchiv Preußischer Kulturbesitz/ Abisag Tüllmann