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Die Angeklagten im Rathenau-Prozess (13.Oktober 1922)

Die Organisation Consul war eine geheime, ultranationalistische, terroristische Vereinigung, die aus Mitgliedern der nach dem Kapp-Putsch aufgelösten Marinebrigade Erhardt bestand und nach dem Decknamen ihres Anführers Hermann Erhardt „Consul Eichmann“ benannt war. Ihr Ziel war es, durch Mordanschläge auf führende Politiker eine linke Revolte zu provozieren und damit die Zerstörung der Republik herbeizuführen. Sie wurde für die Morde an Matthias Erzberger und Walther Rathenau sowie für das gescheiterte Attentat auf Philipp Scheidemann verantwortlich gemacht. Als Reaktion auf die Ermordung Rathenaus verabschiedete die Regierung 1922 das Republikschutzgesetz, das republikfeindliche Organisationen verbot und deren strafrechtliche Verfolgung ermöglichte.

Dieses Foto zeigt die Angeklagten im Rathenau-Mordprozess (von links nach rechts): Ernst von Salomon, Ernst Werner Techow, Karl Tillessen, Waldemar Niedrig, Friedrich Warnecke, Hans Gert Techow. Ernst von Salomon, der wegen seiner Verwicklung in den Mord an Rathenau zu fünf Jahren Haft verurteilt wurde, veröffentlichte 1951 den autobiografischen Roman „Der Fragebogen,“ der sich mit der Entnazifizierung durch die alliierte Militärregierung beschäftigte und zum umstrittenen internationalen Bestseller wurde.

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Die Angeklagten im Rathenau-Prozess (13.Oktober 1922)

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