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Außenministerrunde im Foyer des Hotels „Splendide” in Lugano (Dezember 1928)

Die deutsche Politik war nicht in der Lage, die öffentlichen Forderungen nach der Räumung des Rheinlandes mit dem französischen und britischen Bestehen auf der Begleichung der Reparationen als Bedingung hierfür in Einklang zu bringen. Diese Situation führte zu einer weit verbreiteten Enttäuschung mit Stresemanns Locarno-Politik. Als Konsequenz dessen litten auch die Beziehungen zwischen den Unterzeichnern der Locarno-Verträge Stresemann (Bildmitte), Briand (links) und Chamberlain (rechts). Aus Rücksicht auf Stresemanns schlechten Gesundheitszustand wählten die drei Außenminister Lugano in der Schweiz als Verhandlungsort für weitere Gespräche über die Räumung des Rheinlandes und die Begleichung der deutschen Reparationszahlungen. Stresemann, der sich wachsender Kritik im eigenen Land gegenüber sah, versuchte, die innenpolitische Opposition gegen seine Politik zu seinem Vorteil zu nutzen. In Lugano behauptete er Briand und Chamberlain gegenüber, die Fortführung seiner Politik (sowie die der Regierung Müller, der er diente) hänge von sofortigen Zugeständnissen und Zusagen der Alliierten ab. Letztlich erhielt er keine der Zugeständnisse oder Zusagen, die er gefordert hatte. Dieses Foto zeigt Stresemann bei der Betrachtung einiger Fotos von Erich Salomon (1886-1944), einem wegweisenden Fotojournalisten, dem die Erfindung der Fotoreportage zugeschrieben wird. Briand bezeichnete Salomon als „König der Indiskretion“ [Le roi de indescrets].

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Außenministerrunde im Foyer des Hotels „Splendide” in Lugano (Dezember 1928)

© Bildarchiv Preußischer Kulturbesitz / Erich Salomon