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Stellungslose Stenotypistin sucht Arbeit (Dezember 1931)

Der in der Weimarer Zeit entstandene Stereotyp der „Neuen Frau“ nahm eine Vielzahl von Formen an – Flapper, Garçonne, Mädchen. Mit der Entwicklung neuer Technologien wie der Schreibmaschine und dem Telefon entstand ein neuer Stereotyp: die erwerbstätige Frau als Bürokraft, d.h. Sekretärin oder Schreibkraft. Dieses Bild fand seinen Widerhall in Modezeitschriften, Illustrierten und Filmen wie Wilhelm Thieles Die Privatsekretärin (1931) und Richard Oswalds Arm wie eine Kirchenmaus (1931), in welchen weibliche Büroangestellte als Vorbilder dargestellt werden. Die durch die Weltwirtschaftskrise 1929 verursachte Arbeitslosigkeit hatte auch für die Angestellten in Deutschland verheerende Folgen. Junge Frauen mit geringer Ausbildung gehörten zu denjenigen, welche am härtesten betroffen waren.

Auf diesem Foto ist eine junge arbeitslose Stenotypistin zu sehen, die auf Arbeitssuche ist. Auf dem Schild um ihren Hals ist zu lesen:

Hallo!
Ich suche Arbeit!
Ich kann Stenographie und Schreibmaschine,
ich habe französische und englische Sprachkenntnisse,
ich nehme jede im Haushalt vorkommende Arbeit an,
kann alles was einen
aufmerksamen Geist erfordert.

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Stellungslose Stenotypistin sucht Arbeit (Dezember 1931)

© Bildarchiv Preußischer Kulturbesitz