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Wilhelm II. (4.v.l.) überquert am Tag nach der Verkündung seiner Abdankung die Grenze ins holländische Exil (10. November 1918)

Im Zuge des deutsch-amerikanischen Notenwechsels über einen Waffenstillstand zeigte sich, dass die Abdankung Kaiser Wilhelms II. eine faktische Vorbedingung der Alliierten für die Einstellung der Feindseligkeiten darstellte. Innenpolitisch forderten die – nun an der parlamentarischen Regierung unter Reichskanzler Max von Baden beteiligten – Sozialdemokraten Wilhelms Abdankung; ebenso drängten der Kanzler selbst, der Staatsekretär des Auswärtigen (Außenminister) Wilhelm Solf und Generalquartiermeister Wilhelm Groener (Nachfolger Ludendorffs in der OHL) den Monarchen zum Rückzug. Trotzig und demonstrativ reiste Wilhelm Ende Oktober 1918 ins Große Hauptquartier nach Spa (Belgien); bis zuletzt weigerte er sich, die Realitäten anzuerkennen. Stattdessen hing er Illusionen nach, wie etwa an der Spitze seiner Truppen den „Heldentod“ zu suchen, oder unter Verzicht auf den Kaisertitel „nur noch“ als König von Preußen zu regieren. Angesichts der Revolutionsgefahr und eines daher von Friedrich Ebert ergangenen Ultimatums, ließ Max von Baden am 9. November 1918 eigenmächtig die Abdankung des Kaisers verkünden. Am Morgen des nächsten Tages begab sich Wilhelm II. ins niederländische Exil.

Im Bild: Wilhelm II. und sein Gefolge warten an der niederländischen Grenzstation Eijsden auf den Hofzug (Aufnahme eines unbekannten holländischen Studenten).

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Wilhelm II. (4.v.l.) überquert am Tag nach der Verkündung seiner Abdankung die Grenze ins holländische Exil (10. November 1918)

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