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Ostalgie im Fernsehen: „Ein Kessel DDR” (20. August 2003)

Nach dem Erfolg des Kinofilms „Good Bye, Lenin!” wurde im Sommer 2003 eine ganze Welle von Ostalgie-Shows im Fernsehen gesendet. Den Anfang machte das ZDF mit der „Ostalgie-Show“ am 17. August. Am 22. August startete der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR) mit „Ein Kessel DDR“. Auf den deutschen Privatsendern liefen ab dem 23. August „Meyer und Schulz – Die ultimative Ost-Show“ (Sat.1, zwei Folgen) sowie ab dem 3. September„Die DDR-Show“ (RTL, vier Folgen). Den satirischen Abschluss der Ostalgie-Welle bildeten im Oktober 2003 zwei „DDR-Spezials“ der Sendung „Kalkofes Mattscheibe“ auf Pro7. Die Ostalgie-Shows vermittelten zwar auch Aspekte der diktatorischen Herrschaft, faktisch dominierten aber – dem Unterhaltungsformat geschuldet – Alltags-, Konsum- und Populärkultur.

Die von der ehemaligen DDR-Eisschnelläuferin Franziska Schenk (l.) und vom Dresdener Sänger Gunther Emmerlich (r) moderierte Sendung „Ein Kessel DDR“ lehnte sich im Titel an die populäre DDR-Show „Ein Kessel Buntes“ an. Produziert wurde „Ein Kessel DDR“ von der Firma des ehemaligen Bild-Chefredakteurs Hans-Herrman Tiedje. Deutlich kritisiert wurde die Show von DDR-Bürgerrechtlern, die bei der Darstellung der DDR im Unterhaltungsformat eine Verharmlosung und „Trivialisierung“ der SED-Diktatur befürchteten.

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Ostalgie im Fernsehen: „Ein Kessel DDR” (20. August 2003)

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(c) ZB-Fotoreport