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Konferenz von Casablanca (14.-26. Januar 1943)

Seine Abwesenheit auf der alliierten Kriegskonferenz von Casablanca Anfang 1943 begründete Josef Stalin mit „Unabkömmlichkeit“ angesichts der Kampfhandlungen um Stalingrad, was aber tatsächlich Stalins Misstrauen gegenüber den westlichen Alliierten und Zweifel an ihrem politischen Willen ausdrückte, in Europa eine Zweite Front gegen Deutschland zu eröffnen. Bei den Konsultationen zwischen Franklin Delano Roosevelt (sitzend, l.) und Winston Churchill (sitzend, r.) war dafür Frankreich gleich zweimal vertreten: Der aus deutscher Kriegsgefangenschaft entflohene General Henri Honoré Giraud (stehend, l.) sowie General Charles de Gaulle (stehend, r.), der nach England geflohen war, als Anführer des Freien Frankreichs. Giraud wurde von den Amerikanern favorisiert, die seinen Einfluss maßlos über- und de Gaulles Popularität unterschätzten, während die Briten trotz aller Probleme an de Gaulle festhielten. Die auf amerikanischen Druck zustande gekommene scheinbare Einigung zwischen Giraud und de Gaulle – von Roosevelt als „Notehe“ (shotgun marriage) bezeichnet – führte zur Bildung des Comité Français de la Libération Nationale Anfang Juni 1943, in dem de Gaulle rasch das politische Übergewicht bekam und Giraud in die Bedeutungslosigkeit drängen konnte. Fotograf unbekannt.

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Konferenz von Casablanca (14.-26. Januar 1943)

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