„Killer-Krieg gegen den Staat”: Schleyer-Entführung (12. September 1977)
In Reaktion auf die Verhaftung der meisten Mitglieder aus der ersten Generation bildete sich eine zweite Generation der RAF, deren Hauptziel die Befreiung der Inhaftierten wurde. Als Teil der vom Rechtsanwalt Siegfried Haag geplanten und von Brigitte Mohnhaupt koordinierten sog. „Offensive 77“ wurden tödliche Anschläge auf den Generalbundesanwalt Siegfried Buback (7. April 1977) und den Vorstandsvorsitzenden der Dresdner Bank, Jürgen Ponto (31. Juli 1977), verübt. Am 5. September 1977 entführte ein RAF-Kommando den Arbeitgeberpräsidenten Hanns-Martin Schleyer und forderte die Freilassung von elf gefangenen Terroristen. Zudem kaperten palästinensische Terroristen am 13. Oktober 1977 die Lufthansa-Maschine „Landshut“ und unterstützten die Forderungen der Schleyer-Entführer. Nach der Befreiung der „Landshut“-Geiseln (18. Oktober) und dem Selbstmord von Andreas Baader, Gudrun Ensslin und Jan-Carl Raspe im Gefängnis (18./19. Oktober) wurde Schleyer ermordet. Der Spiegel bildete auf dem Cover seiner Ausgabe vom 12. September 1977 Schleyer in der Gewalt der Terroristen ab.
© Der Spiegel
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