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Taufvisite im evangelischen Pfarrhaus (1828)

Die deutschen protestantischen Kirchen erkennen nur zwei der sieben in der katholischen Kirche gespendeten Sakramente an: die Taufe und das Abendmahl. Diese lebhafte Szene einer Taufe in einem evangelischen Pfarrhaus lässt darauf schließen, dass religiöse Rituale unter den Mitgliedern der Kirchengemeinde ein Gemeinschaftsgefühl erzeugten und damit sowohl soziale wie auch kirchliche Ziele erreichten. In dem folgenden Gemälde haben sich Gemeindemitglieder zur Vorbereitung einer Taufe versammelt; in der gemütlichen Atmosphäre eines Wohnzimmers verkehren sie gesellschaftlich und tauschen Geschenke aus. Das Bild stimmt weitgehend überein mit den Werten der Biedermeier-Zeit in den 1820er und 1830er Jahren, einer Epoche, in der die Angehörigen des Bürgertums sich vom staatsbürgerlichen und politischen Engagement zugunsten einer nach innen, auf den privaten und häuslichen Bereich gerichteten Orientierung abwandten. Öl auf Blech von Johann Baptist Pflug (1785-1866), 1828.

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Taufvisite im evangelischen Pfarrhaus (1828)

© Bildarchiv Preußischer Kulturbesitz / Rainer Maria Schopp
Original: Stuttgart, Staatsgalerie