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SA-Angehörige vor dem Berliner Kaufhaus Tietz (1. April 1933)

Im Zuge des Boykotts jüdischer Geschäfte, zu dem Goebbels am 1. April 1933 aufgerufen hatte, strömten SA-Anhänger aus, um Boykottaufrufe zu plakatieren und sich vor jüdischen Geschäften aufzubauen, um dort Kunden sowie Inhaber einzuschüchtern. Auch traditionsreiche Unternehmen wie das Warenhaus Tietz blieben davor nicht verschont. Das 1882 von dem deutsch-jüdischen Kaufmann Hermann Tietz (1837-1907) gegründete Unternehmen war neben Wertheim das zweite große Warenhaus mit einer Niederlassung in Berlin. Ein weiteres Mitglied der Familie Tietz gründete zudem die Warenhauskette „Kaufhof“.

Eines der auf diesem Bild zu sehenden Schilder in sowohl deutscher als auch englischer Sprache trägt die Aufschrift: „Deutsche, verteidigt Euch gegen die jüdische Greuelpropaganda – kauft nur bei Deutschen!“ Die Wortwahl sowie die zweisprachigen Schilder erklären sich aus der offiziellen Rechtfertigung des Boykotts, der angeblich eine Reaktion auf negative ausländische (jüdische) Presseberichterstattung über das NS-Regime sei.

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SA-Angehörige vor dem Berliner Kaufhaus Tietz (1. April 1933)

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