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Poster für Ernst von Wolzogens „Buntes Theater” („Überbrettl”) (1901)

Der in Österreich geborene Redakteur und Schriftsteller Ernst von Wolzogen (1855-1934) gründete 1901 in Berlin das erste deutsche Kabarett. Wolzogen gestaltete sein neues, „Buntes Theater“ nach dem Vorbild des französischen Cabarets, strebte jedoch einen exklusiveren, literarischen Schwerpunkt an, was durch den ironisch auf Friedrich Nietzsche anspielenden Namen „Überbrettl“ ausgedrückt wurde. Zudem musste die deutsche Version angesichts der strengen Zensur im Kaiserreich ohne die für das französische Kabarett zentrale politische Tagessatire auskommen. Nachdem er es nicht geschafft hatte, ausreichende Gelder aufzubringen, war Wolzogen zunächst gezwungen, die eher schäbige Secessionsbühne an Berlins berühmter Alexanderstraße für sein neues Theater zu mieten. Am Eröffnungsabend bot Wolzogen seinem Publikum eine dreistündige Mischung aus Gesang, Tanz und Bühnentheater, mit der ihm sofort ein großer Erfolg gelang. Obwohl Wolzogen ursprünglich geplant hatte, auch ernste Dramen aufzuführen, bevorzugten seine Theaterbesucher leichte Varieténummern. Um das wirtschaftliche Überleben zu sichern, beugte er sich rasch dem Publikumsgeschmack.

Dieses Plakat wurde von dem bekannten Grafiker Edmund Edel (1863-1934) gestaltet, der auch die Kostüme für das Bunte Theater entwarf. Edel arbeitete zudem als Illustrator für Zeitschriften wie den Wahren Jakob und verfasste später Drehbücher für Kinofilme.

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Poster für Ernst von Wolzogens „Buntes Theater” („Überbrettl”) (1901)

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