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Reichstagswahl am 5. März 1933: Wahlplakat der Nationalsozialisten mit der Aufschrift „Die SPD verlangt historische Wahrheit” (1933)

Schon während der Wahlkämpfe der späten zwanziger und frühen dreißiger Jahre hatte die NSDAP die ungemeine Wirksamkeit ihrer Propaganda demonstriert. Drahtzieher war der damalige Reichspropagandaleiter der Partei Joseph Goebbels. Wie kein anderer nutzte er die Macht der Emotionen, um die Ängste und Sorgen der Menschen zu schüren und Hitler als Erlöser des deutschen Volkes darzustellen. Das folgende Propagandablatt zur Reichstagswahl am 5. März 1933 veranschaulicht Goebbels' erfolgreiche Methode, Hetzerei als rationale Argumentation, Verleumdung als reine Wahrheit und Verheißung als effektive Lösung zu präsentieren. Der Text auf dem Plakat präsentiert eine besonders fantasievolle Variante der „Dolchstoßlegende“ als „historische Wahrheit“. Der fängt mit der folgenden Äußerung an: „Die SPD verlangt historische Wahrheit. Nun denn, sie soll sie haben: Historische Wahrheit ist, daß die Revolte des Jahres 1918, genannt Deutsche Revolution, im Auftrage Frankreichs gemacht [wurde] ....“ Dem Plakat nach hätte die SPD 1918 mit französischen Geldern die Revolution inszeniert, die deutsche Niederlage im Ersten Weltkrieg verschuldet und vom Elend der Bevölkerung profitiert. Doch nun ließe sich das Volk nicht länger missbrauchen: „Am 5. März wählt es den Mann, der mit ungeheurer Energie die Voraussetzungen schuf, um die Verräter aus dem Sattel zu heben. Es wählt den Mann, der mit gleicher Energie langsam aber sicher wieder ein besseres Dasein für den Einzelnen und für das gesamte Volk erkämpfen wird. Es wählt Adolf Hitler“.

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Reichstagswahl am 5. März 1933: Wahlplakat der Nationalsozialisten mit der Aufschrift „Die SPD verlangt historische Wahrheit” (1933)

© Bildarchiv Preußischer Kulturbesitz / Heinrich Hoffmann