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Hitler unterzeichnet das Münchener Abkommen (30. September 1938)

Der erfolgreiche „Anschluss“ Österreichs im März 1938 überzeugte Hitler, dass der Zeitpunkt für die seit dem vorherigen Jahr geplante Invasion der Tschechoslowakei gekommen sei. Während die militärischen Vorbereitungen für den auf den 1. Oktober 1938 angesetzten Überfall anliefen, inszenierte Hitler die so genannte „Sudetenkrise“. Auf seine Veranlassung agitierte die Sudetendeutsche Partei (SdP) für Autonomie und Wiedergutmachung von der tschechoslowakischen Regierung, die in einer massiven Verleumdungskampagne des Terrors und der Unterdrückung der rund 3 Millionen Sudetendeutschen angeklagt wurde. Während das NS-Regime keine Zweifel an seinen aggressiven Absichten ließ, hoffte vor allem die britische Regierung, durch Vermittlung einen europäischen Konflikt zu verhindern. Doch Hitlers Ziel war nicht das Erreichen eines Kompromisses, wie der britische Premierminister Neville Chamberlain bei mehreren Verhandlungen mit ihm im September herausfand. Jedes Zugeständnis Chamberlains in der Angelegenheit traf auf erhöhte Forderungen von Hitlers Seite. Erst als ein Krieg unvermeidbar schien, machte Hitler einen überraschenden Rückzieher und stimmte einer von Göring organisierten Konferenz zwischen den deutschen, französischen und britischen Staatsoberhäuptern unter Leitung Mussolinis zu. Nach dreizehnstündigen Verhandlungen unterzeichneten sie am 30. September 1938 das sogenannte „Münchener Abkommen“, das die Abtretung von fünf sudetendeutschen Zonen an das Deutsche Reich besiegelte. Die tschechoslowakische Regierung war von den Verhandlungen ausgeschlossen. Am 1. Oktober 1938 marschierten deutsche Truppen gefolgt von Gestapo und SD (Sicherheitsdienst der SS) in das als „Gau Sudetenland“ annektierte Gebiet. Foto von Heinrich Hoffmann.

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Hitler unterzeichnet das Münchener Abkommen (30. September 1938)

© Bildarchiv Preußischer Kulturbesitz / Heinrich Hoffmann