Außenminister Konstantin von Neurath begründet Deutschlands Austritt aus dem Völkerbund vor ausländischen Pressevertretern (16. Oktober 1933)
Hitlers außenpolitische Ziele beruhten auf seinem Rassen- und Raumverständnis, nach dem die deutsche Volksgemeinschaft unbegrenzten „Lebensraum“ zur Fortpflanzung und Entfaltung ihres Rassenpotentials benötigte. In diesem Zusammenhang diente die von Hitler in den Jahren 1933 bis 1939 betriebene Außenpolitik der Vorbereitung eines Eroberungskrieges. Während seine Regierung friedliche Absichten beteuerte und nicht mehr als Deutschlands internationale Gleichberechtigung forderte, verfolgte Hitler die strategisch-militärische „Wiederwehrhaftmachung“ des Landes. Der erste wichtige Schritt der NS-Außenpolitik war der am 14. Oktober verkündete Austritt Deutschlands aus der Genfer Abrüstungskonferenz sowie aus dem Völkerbund. Hitler begründete diese Maßnahmen als Protest gegen die von den europäischen Großmächten seit Ende des Ersten Weltkrieges angeblich betriebenen Erniedrigungen sowie die Verletzung des Selbstbestimmungsrechts Deutschlands. Innenpolitisch war der Austritt aus dem Völkerbund ein großer Erfolg. Am 12. November 1933 stimmten nach offiziellen Angaben mehr als 95 Prozent der Deutschen bei einem Volksentscheid der Maßnahme zu.
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