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Claus Graf Schenk von Stauffenberg (1934)

Oberst Graf Schenk von Stauffenberg (1907-1944) war zentral an der Planung und Ausführung der umfangreichsten Verschwörung gegen das NS-Regime am 20. Juli 1944 beteiligt. Wie viele andere Militärs hatte er anfangs die nationalistischen und militaristischen Ziele des Nationalsozialismus befürwortet. Doch angesichts Hitlers verbrecherischer und zunehmend inkompetenter Kriegsführung wandte er sich immer mehr vom NS-Regime ab. Nachdem Stauffenberg im April 1943 in Nordafrika schwere Verletzungen erlitt, bekleidete er eine Reihe von Posten in der Verwaltung der Wehrmacht und knüpfte von hier aus Kontakte zu verschiedenen militärischen und zivilen Widerstandsgruppen. Unter anderem beteiligte er sich an den Diskussionen des Kreisauer Kreises. Stauffenberg kam immer mehr zu der Überzeugung, dass er selbst zur Zerschlagung des NS-Regimes beitragen müsse, um Deutschland vor der drohenden militärischen Katastrophe zu bewahren. Zusammen mit anderen hohen Militärvertretern arbeitete er den Operationsplan des Ersatzheeres für die Niederschlagung heimischer Unruhen in einen Staatsstreichplan um. Die so genannte Operation „Walküre“ sah vor, dass das Ersatzheer nach Ermordung Hitlers die wichtigsten Machtinstanzen des NS-Regimes durch Massenverhaftungen von hohen Mitgliedern der NSDAP, Gestapo, SS und SD ausschalten und die vollziehende Gewalt an sich reißen sollte. Außerdem planten die Verschwörer, alle Funk- und Radiostationen zu besetzen und somit die volle Kommunikationskontrolle zu gewinnen.

Stauffenberg selbst übernahm eine kritische Doppelrolle in der Ausführung des Attentats sowie des Staatsstreichs. Als Stabschef beim Befehlshaber des Ersatzheeres (BdE) hatte er direkten Zugang zu Hitler während der Lagebesprechungen im Führerhauptquartier. Nach mehrmaligen Aufschüben beschlossen die Verschwörer, eine für den 20. Juli 1944 geplante Besprechung im ostpreußischen Führerhauptquartier „Wolfsschanze“ als Gelegenheit für das Hitlerattentat zu nutzen. Dort zündete Stauffenberg eine Sprengstoffladung und kehrte im Glauben, Hitler getötet zu haben, nach Berlin zurück. Angesichts der ausbleibenden offiziellen Nachricht über Hitlers Tod liefen die entscheidenden Staatsstreichaktionen nur unregelmäßig und nach stundenlanger Verspätung an. Die NS-Führung leitete sofort effektive Gegenmaßnahmen ein und zerschlug den Putschversuch innerhalb kurzer Zeit. Stauffenberg wurde noch in derselben Nacht verhaftet und erschossen.

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Claus Graf Schenk von Stauffenberg (1934)

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