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Die Ruhmestaten des Reichstags, 1898-1903 (1903)

Diese Illustration aus der sozialistischen Zeitschrift Rote Wahlen aus dem Jahr 1903 nimmt die „Ruhmestaten“ des Reichstages aufs Korn. Die Sozialdemokraten glaubten, dass keines der durch die Regierung erlassenen Gesetze im Interesse der deutschen Arbeiterklasse lag. Die Illustration versucht, die Arbeiter für die nächsten Wahlen zu mobilisieren, indem sie die Aufmerksamkeit sowohl auf die so genannte Zuchthausvorlage von 1899, die Gefängnisstrafen für streikende Arbeiter vorsah, als auch auf die imperialistische Weltpolitik lenkt, die die Arbeiter mit Steuern belastete.

Die hier abgebildeten Arbeiter studieren eine Ankündigung, die lautet: „Die Ruhmestaten des Reichstages 1898-1903. Zuchthausvorlage! Russische-Bütteldienste! 12,000 Mark Erlass! Lex Heinze! Neue Flottenbewilligung! Neue Militärvorlage! Soldatenmisshandlungen! Mörchingen! Gumbinnen! Weltpolitik! Chinakreuzung! Hunnengreuel! Venezuela-Spaziergang! Kolonialgreuel! Peters, Prinz Arenberg! Zollwucher! Hungertarif! Lex Aichbichler! Lex Gröher! Deficitwirthschaft! Neue Steuern in Sicht! Biersteuer! Tabaksteuer! Krüppelsteuer! Neue Vorlagen in Sicht! Neue Schiffe! Neue Kanonen! Kavallerievermehrung! Löbrauer Zuchthaus=Urtheil! Der Vater wird wohl alles versoffen haben! –Graf Renim.“

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Die Ruhmestaten des Reichstags, 1898-1903 (1903)

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