„Es ist etwas Pfau — l im Staate, u. u.” (4. Oktober 1868)
Das Wortspiel im Titel dieser unsignierten Karikatur aus dem satirischen Wochenblatt Kladderadatsch hebt auf die Ähnlichkeit des Wortes Pfau mit dem Wort „faul“ in Hamlets berühmtem Diktum ab, etwas sei „faul im Staate Dänemark“. Der besagte Pfau ist der Staat Preußen, der übermäßig stolz auf seine Pracht und Bedeutung ist. Auf der linken Seite sieht man den Pfau von vorne. Eingefügt auf seinen prächtigen Federn sind die Namen der Bundesstaaten des Norddeutschen Bundes sowie die Namen verschiedener siegreicher preußischer Schlachten (einige davon zusammen mit, andere gegen eben jene Staaten). Rechts zeigt sich der Pfau von hinten – und nun nehmen sich seine Federn weit weniger glorreich aus. In der Tat deutet die Zeichnung des Pfaus auf die den Bund beschäftigenden heiklen Fragen hin: Steuern, beantragte Gesetze zur Einschränkung der Pressefreiheit, lokale Selbstverwaltung, Militärbudget und viele mehr. Unter diesen Problemen taucht die abstoßende Aussicht auf höhere Steuern immer wieder auf. Der Bildtext lautet, „Von vorn sieht er ganz prächtig aus; wenn man aber dahinter kommt – ei weh!“ „Von vorne sieht er ganz prächtig aus; Wenn man aber dahinter kommt - ei weh!“ „Es ist etwas Pfau—l im Staate u. u. (Hamlet)“, Kladderadatsch, Bd. 21, Nr. 46 (4. Oktober 1868), S. 184.
Quelle: Universitätsbibliothek Heidelberg, Kladderadatsch (1848-1944) - digital. Bd. 21, Nr. 46 (Oktober 1868).
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