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Aus der Begründung des Zweijahrplans für 1949/50 (30. Juni 1948)

Der Zweijahresplan vom 30. Juni 1948, der die wirtschaftliche Entwicklung der sowjetischen Besatzungszone bzw. der DDR für die Jahre 1949 und 1950 detailliert plant, orientiert sich mit seinen wirtschaftlichen Vorgaben an den Zahlen der Vorkriegszeit. Die bisher erreichten Erfolge bei der Verstaatlichung der Bodenschätze und Industrien sowie bei der Bodenreform in der Landwirtschaft werden herausgestellt. Die Garantie des bäuerlichen Bodenbesitzes wird mit der Ausweitung der Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften 1952 und umfangreichen Zwangskollektivierungen 1960 bald hinfällig.

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Durch die Enteignung der Kriegs- und Naziverbrecher gingen die Schlüsselstellungen in der Wirtschaft der Zone in die Hände des Volkes über. Die Grundlage der Industrie sind jetzt die volkseigenen Betriebe, die im 1. Quartal 1948 nur 8 v. H. der Gesamtzahl der meldepflichtigen Industriebetriebe darstellten, aber fast 40 v. H. der Produktion der wichtigsten Industriezweige der Zone erzeugten. Es blieb demnach wohl die Mehrheit der Betriebe in Privatbesitz, aber der Herrschaft der Monopole wurde ein Ende bereitet.

Der Anteil der volkseigenen Betriebe an der Gesamtproduktion der deutschen Industrie bietet in den Hauptzweigen der Industrie im 1. Quartal 1948 folgendes Bild:

Industriezweig

Anteil der Produktion der volkseigenen Betriebe in v. H.

1. Bergbau

99

2. Metallurgie

54

3. Maschinenbau und metallbearbeitende Industrie

41

4. Elektrotechnische Industrie

33

5. Feinmechanik und Optik

16

6. Chemische Industrie

35

7. Baumaterialien

29

8. Holzbearbeitende Industrie

13

9. Textilindustrie

32

10. Leichtindustrie

18

11. Zellstoff- und Papierindustrie

44

12. Elektroenergie und Gas

40

Gesamtdurchschnitt der Produktion:

39 v. H.

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