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Auszüge aus dem Protokoll der Konferenz von Jalta (Krimkonferenz) (11. Februar 1945)

Das ebenfalls auf der Konferenz von Jalta im Februar 1945 beschlossene Zusatzprotokoll der Außenminister der USA, Großbritanniens und der Sowjetunion vereinbart die Einrichtung eines Komitees, das über die langfristige Zerteilung Deutschlands beraten soll. Dazu bestehen bei den Alliierten unterschiedliche Positionen. Weiterhin wird die Errichtung einer französischen Besatzungszone aus Teilen der britischen und amerikanischen Zone und die Option des französischen Beitritts zum Alliierten Kontrollrat gebilligt. Britische Wünsche nach einer Änderung der bereits beschlossenen Grenzziehung zwischen den Westzonen und der sowjetischen Besatzungszone zum Nachteil letzterer lassen sich nicht durchsetzen. Konkretisiert werden die Wiedergutmachungsleistungen, die vorläufig auf 20 Milliarden Dollar festgesetzt werden und aus der Beschlagnahmung deutscher Vermögenswerte und der Demontage von Rüstungsbetrieben, der Lieferung von Gütern sowie dem Einsatz deutscher Arbeitskräfte für die Alliierten aufgebracht werden sollen. Die Hälfte der Wiedergutmachungsleistungen soll die Sowjetunion erhalten.

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Anläßlich der Konferenz von Jalta unterzeichneten die Außenminister Großbritanniens, der Vereinigten Staaten und der Sowjetunion (Anthony Eden, E.R. Stettinius, and W. Moltow) ein Protokoll, dessen Abschnitte I-VI wie folgt lauten:

[ . . . ]


III. Zerstückelung Deutschlands

Es wurde beschlossen, daß Artikel 12 (a) der Kapitulationsbedingungen für Deutschland folgendermaßen ergänzt werde:

„Das Vereinigte Königreich, die Vereinigten Staaten von Amerika und die Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken werden bezüglich Deutschlands höchste Machtvollkommenheit haben. In der Ausübung dieser Macht werden sie solche Maßnahmen treffen, einschließlich der völligen Entwaffnung, Entmilitarisierung und Zerstückelung, als sie für den künftigen Frieden und die Sicherheit für notwendig halten.“

Das Studium des Vorganges für die Zerstückelung Deutschlands wurde einem Komitee übertragen, welches aus Mr. Eden (Vorsitzender), Mr. Winant und Herrn Gusev besteht. Diese Körperschaft wird darüber beraten, ob es wünschenswert ist, einen französischen Repräsentanten beizuziehen.


IV. Okkupationszone für die Franzosen und Kontrollrat für Deutschland

Es wurde beschlossen, daß eine Zone in Deutschland, welche von französischen Streitkräften besetzt werden wird, Frankreich zugeteilt wird. Diese Zone wird aus der britischen und amerikanischen Zone gebildet werden und ihre Ausdehnung wird von den Briten und Amerikanern in Beratung mit der provisorischen französischen Regierung bestimmt werden.

Es wurde auch beschlossen, daß die französische provisorische Regierung eingeladen werden soll, ein Mitglied des alliierten Kontrollrates für Deutschland zu werden.

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