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Hitlers Ansprache vor der NS-Frauenschaft (8. September 1934)

Vordergründig propagierte die nationalsozialistische Weltanschauung eine Rückbesinnung auf patriarchalische Werte und traditionelle Geschlechterrollen und sprach somit all diejenigen an, die in den gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Veränderungen seit dem Ersten Weltkrieg – wie z.B. ansteigende Scheidungsraten und abfallende Geburtsraten – den Keim des nationalen Verderbens sahen. Um diesen bedrohlichen Tendenzen entgegenzuwirken sollte die Großfamilie wieder Norm werden, in der Frauen sich ausschließlich Heim und Kindern widmeten, während ihre Ehemänner den Unterhalt verdienten. Dass sich hinter der konservativen Fassade ein kalkuliert pragmatisches Denken verbarg, wird aus der folgenden Rede Hitlers vor der NS-Frauenschaft, der Frauenorganisation der NSDAP, ersichtlich. Hitlers Wortwahl verdeutlicht, dass die Rolle der Frau gemäß der NS-Ideologie hauptsächlich im Gebären zukünftiger Soldaten gesehen wurde.

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[ . . . ] Das Wort von der Frauen-Emanzipation ist nur ein vom jüdischen Intellekt erfundenes Wort, und der Inhalt ist von demselben Geist geprägt. Die deutsche Frau braucht sich in den wirklich guten Zeiten des deutschen Lebens nie zu emanzipieren. Sie hat genau das besessen, was die Natur ihr zwangsläufig als Gut zur Verwaltung und Bewahrung gegeben hat, genau so, wie der Mann in seiner guten Zeit sich nie zu fürchten brauchte, daß er aus seiner Stellung gegenüber der Frau verdrängt werde.

Gerade von der Frau wurde ihm sein Platz am wenigsten streitig gemacht. Nur wenn er selbst nicht sicher war in der Erkenntnis seiner Aufgabe, begann der ewige Instinkt der Selbst- und Volkserhaltung in der Frau zu revoltieren. Dann begann nach dieser Revolte eine Umstellung, die nicht der Natur gemäß war, und sie dauerte so lange, bis wieder beide Geschlechter zurückkehrten zu dem, was eine ewige weise Vorsehung ihnen zugewiesen hat.

Wenn man sagt, die Welt des Mannes ist der Staat, die Welt des Mannes ist sein Ringen, die Einsatzbereitschaft für die Gemeinschaft, so könnte man vielleicht sagen, daß die Welt der Frau eine kleinere sei. Denn ihre Welt ist ihr Mann, ihre Familie, ihre Kinder und ihr Haus. Wo wäre aber die größere Welt, wenn niemand die kleine Welt betreuen wollte? Wie könnte die größere Welt bestehen, wenn niemand wäre, der die Sorgen um die kleinere Welt zu seinem Lebensinhalt machen würde? Nein, die große Welt baut sich auf dieser kleinen Welt auf! Diese große Welt kann nicht bestehen, wenn die kleine Welt nicht fest ist. Die Vorsehung hat der Frau die Sorgen um diese ihre eigenste Welt zugewiesen, aus der sich dann erst die Welt des Mannes bilden und aufbauen kann.

Diese beiden Welten stehen sich daher nie entgegen. Sie ergänzen sich gegenseitig, sie gehören zusammen, wie Mann und Weib zusammengehören.

Wir empfinden es nicht als richtig, wenn das Weib in die Welt des Mannes, in sein Hauptgebiet eindringt, sondern wir empfinden es als natürlich, wenn diese beiden Welten geschieden bleiben. In die eine gehört die Kraft des Gemütes, die Kraft der Seele! Zur anderen gehört die Kraft des Sehens, die Kraft der Härte, der Entschlüsse und die Einsatzwilligkeit! In einem Falle erfordert diese Kraft die Willigkeit des Einsatzes des Lebens der Frau, um diese wichtige Zelle zu erhalten und zu vermehren, und im anderen Falle erfordert sie die Bereitwilligkeit, das Leben zu sichern, vom Manne.

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