Betr.: Eingliederung der Inspektion der Konzentrationslager in das SS-Wirtschafts-Verwaltungshauptamt. Geheim!
Reichsführer!
Ich berichte Ihnen heute über die augenblickliche Lage der Konzentrationslager und über Maßnahmen, welche ich getroffen habe, um Ihren Befehl vom 3. März durchzuführen.
I. 1. Bei Kriegsausbruch waren folgende Konzentrationslager vorhanden:
a) | Dachau | 1939 4 000, heute 8 000 Häftlinge |
b) | Sachsenhausen | 1939 6 500, heute 10 000 Häftlinge |
c) | Buchenwald | 1939 5 300, heute 9 000 Häftlinge |
d) | Mauthausen | 1939 1 500, heute 5 500 Häftlinge |
e) | Flossenbürg | 1939 1 600, heute 4 700 Häftlinge |
f) | Ravensbrück | 1939 2 500, heute 7 500 Häftlinge |
2. In den Jahren 1940 bis 1942 wurden neun weitere Lager errichtet, und zwar:
(a) Auschwitz | (d) Natzweiler | (g) Niederhagen |
(b) Neuengamme | (e) Gross-Rosen | (h) Stutthof |
(c) Gusen | (f) Lublin | (i) Arbeitsdorf |
3. Außer diesen 15 Lagern, welche aufgaben- und arbeitsmäßig in der Zusammensetzung ihrer Kommandanturstäbe und ihres Schutzhaftlagerdienstes sich vollkommen mit der Organisation der alten Konzentrationslager decken, wurden folgende weitere Aufgaben erteilt:
(a) SS-Sonderlager Hinzert: Kommandanturstab und Wachmannschaft unterstehen mir. Das Schutzhaftlager untersteht dem Reichssicherheitshauptamt. Keine Betriebe: keine Arbeitsmöglichkeit.
(b) Jugendschutzlager Moringen: keine Betriebe.
(c) Jugendschutzlager Uckermark: in Bau.
(d) Jugendschutzlager Litzmannstadt: in Planung.
4. In den letzten Wochen sind vom Reichssicherheitshauptamt und vom Kommandoamt der Waffen-SS für von diesen Dienststellen geplante Lager in Riga, Kiew und Bobruisk SS-Führer angefordert worden.
Ich halte es für richtig, wenn solche Pläne an das SS-Wirtschafts-Verwaltungshauptamt herangetragen werden, damit sie einheitlich von einer Stelle für SS und Polizei geplant und durchgeführt werden. So kann leicht ein Nebeneinander und daraus ein Durcheinander entstehen.