Gauleiter-Tagung am 2. Februar 1934 in Berlin
Der Führer betonte: Wesentlichste Aufgaben der Partei seien:
1.) Für die beabsichtigten Maßnahmen der Regierung das Volk aufnahmefähig zu machen,
2.) angeordneten Maßnahmen der Regierung im Volk zur Durchsetzung zu verhelfen,
3.) die Regierung in jeder Art und Weise zu unterstützen.
Der Führer betonte weiter, es seien Narren, die da behaupteten, die Revolution sei nicht beendet; dies lediglich mit der Absicht, sich selbst an bestimmte Stellen zu setzen. Der Führer legte dar, welche Schwierigkeiten er gehabt habe, alle Stellen richtig zu besetzen, und fuhr fort, wir hätten in der Bewegung Menschen, die unter Revolution nichts anderes verständen als einen dauernden Zustand des Chaos. Wir benötigen hingegen einen Verwaltungsapparat auf allen Gebieten, der uns in die Lage versetzte, nationalsozialistisches Gedankengut sofort zu verwirklichen. Dabei müsse Grundsatz bleiben, daß nicht mehr Befehle und Pläne, als die Apparatur verdauen könne, gegeben und erörtert würden, nicht mehr Befehle und Pläne, als in das Volk weitergetragen und in die Wirklichkeit umgesetzt werden könnten. Die Frage der Verschmelzung von Partei und Staat sei von grundlegender Bedeutung; von ihr hänge im wesentlichen die deutsche Zukunft ab.
Als akute Hauptaufgabe bezeichnete der Führer die Auslese der Menschen, die einerseits fähig, andererseits in blindem Gehorsam die Maßnahmen der Regierung durchsetzten. Die Partei müsse als Orden die notwendige Stabilität für die ganze deutsche Zukunft bringen; sie müsse diese Stabilität sichern, das könne nicht irgendeine Monarchie. Der erste Führer ist vom Schicksal auserwählt; der zweite muß von vornherein eine getreue, verschworene Gemeinschaft hinter sich haben. Keiner darf gewählt werden, der eine Hausmacht besitzt! Das Entscheidende ist, daß alle sich sofort restlos hinter ihn stellen. Dies muß bekannt sein, denn dann ist klar, daß Attentate von vornherein zwecklos sind.
Im Übrigen: Führer kann immer nur einer sein; wer das ist, ist gar nicht so wesentlich, das Wesentliche ist, daß alle hinter dem zweiten und den weiteren Führern stehen. Eine solche Organisation mit dieser inneren Härte und Stärke wird ewig dauern; nichts kann sie stürzen. Die Gemeinschaft innerhalb der Bewegung muß unerhört verschworen sein. Wir dürfen keinen Kampf untereinander führen; niemals darf sich eine Differenz zeigen gegenüber Außenstehenden! Das Volk kann uns nicht blindgläubig vertrauen, wenn wir selbst dieses Vertrauen zerstören. Zerstören wir nach außen hin das Vertrauen, so zerstören wir das Vertrauen zu uns selbst.