Demonstration von West-Berlinern (16. August 1961)
In seinem Appell an den US-Präsidenten John F. Kennedy vom 13. August 1961 warnte der West-Berliner Bürgermeister Willy Brandt vor einer „Vertrauenskrise“, falls die Westmächte angesichts der Grenzsperrung zwischen Ost- und West-Berlin untätig bleiben sollten. Es dauerte 20 Stunden, bis die westlichen Stadtkommandanten auf die Abriegelung reagierten und Militärpatrouillen an die Sektorengrenze schickten; 40 Stunden vergingen, bis eine Beschwerde beim sowjetischen Stadtkommandanten erfolgte, und erst nach 72 Stunden legten die Westalliierten offiziell Protest in Moskau ein. Daher brachten auf einer vom Berliner Senat organisierten Massendemonstration vor dem Schöneberger Rathaus am 16. August 1961 ca. 300.000 Westberliner nicht nur ihren Unmut über den Mauerbau, sondern auch über die augenscheinliche Passivität der Westmächte zum Ausdruck.
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