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Betriebsfeier bei Rheinmetall-Borsig mit Hakenkreuzflaggen (1937)
Mit dem 1936 erlassenen Vierjahresplan, der vor allem die zentrale Koordination, Produktion und Verteilung kriegswichtiger Rohstoffe verfolgte, eskalierte die staatliche Einmischung in Wirtschaft und Industrie. Unter Leitung Hermann Görings sollten Privatunternehmen gezwungen werden, sich den Erfordernissen der „Wiederwehrhaftmachung“ anzupassen, oft entgegen jeglichen Regeln der Wirtschaftlichkeit. Zum Beispiel forderte Göring bei einer Besprechung mit hohen Vertretern der Schwerindustrie am 17. März 1937, dass sie ihre profitablen Exporte von Rohstoffen einstellen und diese stattdessen der deutschen Aufrüstung zuführen sollten. Außerdem verlangte er die allgemeine Steigerung der unprofitablen Ausbeutung einheimischer Eisenerze. Auf die ablehnende Haltung der Industriellen reagierte er schließlich mit der Gründung der staatseigenen „Reichswerke Hermann Göring“ im Juli 1937. Der durch Staatsgelder finanzierte Konzern trat mit Privatunternehmen in Konkurrenz, indem er überteuerte Erze ankaufte, den Preis von deutschem Eisen in die Höhe trieb und somit dessen Absatz im Ausland erschwerte. Außerdem übernahmen die Hermann-Göring Werke eine große Zahl von Privatfirmen im Sektor der Schwerindustrie, unter anderem auch den im Foto gezeigten Rüstungskonzern Rheinmetall-Borsig. Bis 1944 wuchsen die Werke, das wichtigste Beispiel nationalsozialistischer Planwirtschaft, somit zum größten Stahlkonzern Europas.