Über einige Grundsätze der Politik mit Bezug auf den Adel
Ein Ziel der Politik des Herrschers in diesem Staat ist, den Adel zu erhalten; denn welche Veränderung auch immer eintreten mag, er wird dann vielleicht einen reicheren, niemals aber einen tapfereren und treueren haben. Damit der Adel sich auf seinen Besitzungen behauptet, ist es erforderlich, Bürgerliche daran zu hindern, adlige Güter zu erwerben, und sie zu veranlassen, daß sie ihre Gelder in den Handel stecken, so daß, wenn ein Adliger gezwungen ist, seine Ländereien zu veräußern, nur wieder Adlige als Käufer in Frage kommen.
Gleichermaßen erforderlich ist, daß der Adel daran gehindert wird, anderswo Dienst zu tun, und daß ihm Standesbewußtsein und patriotisches Empfinden beigebracht wird: daran vor allem habe ich gearbeitet und habe mir im Laufe des ersten Krieges alle mögliche Mühe gegeben, den Namen Preußen in Aufnahme zu bringen, allen Offizieren beizubringen, daß sie, aus welcher Provinz sie auch immer kommen mögen, allesamt als Preußen anzusehen sind und daß alle diese Provinzen, auch wenn sie verstreut liegen, zusammen ein großes Ganzes bildeten.
Es hat seine Richtigkeit, daß der Adel seine Dienste vorzugsweise vor jeder anderen vorhandenen Macht dem Vaterland widmet. Deshalb sind auch strenge Vorschriften im Hinblick auf die Adligen ergangen, die, ohne Erlaubnis dazu erlangt zu haben, anderswo Dienste annahmen. Da aber auch viele von Adel dem ruhmvollen Dienst mit der Waffe ein nichtstuerisches und ödes Leben vorziehen, macht es sich nötig, Auszeichnungen zu verleihen und denen, die dienen, unter nachdrücklichem Ausschluß derer, die sich dem Dienst entziehen, Vorteile einzuräumen; auch sollten von Zeit zu Zeit die jungen Edelleute aus Pommern wie aus Preußen und Oberschlesien zusammengerufen werden, um sie in die Kadettenkorps aufzunehmen und von da den Truppen zuzuteilen.