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Die Reformation in der Praxis – Pastor Matthias Bengel an den Statthalter in Kassel (24. Dezember 1531)

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Strenger her Ich nime Got zu zeugen wann das nit alles gruntlich war ist, und nit gelogen on das, das ich hie nit schreiben wil, noch waiß ich, das, so es vor im kompt muß es alles gelogen sein, Es sein auch die Amptleut zu Spangenberg und er under sich uneins und zwispaltig, Denn ye ein partey die oberkeit haben wil, und also das gut ungefurdert, das bose ungestrafft bleibt, und wie kan ein solcher nuzlich und fruchtbarlich straffen, die selb mit solchen grossen sunden und lastern behafftet, wie ich zum tail droben anzeygt habe.

Strenger her, Got sey mein zeug, das ich solchs alles euer Strenger habe gutter christlicher mainung, anzeigen, wie wol ich solchs vor langer zeit woltt euer Strenger angezeigt haben, Bittend Euer Strenger umb christus willen, (dann mir euwer christlich gemut wol bewuste) das ir mein schreiben gutter meynung annemen wölt, und solches als ir zum friden genaigten in friden enden, Dann ich mich vor ime entsetze, als er dann ein grossen anhang hatte und ich mein belonung von ime, von unsers g.h. wegen entpfangen muß, Strenger her wan es nutz und frucht brecht, und die Ehr gottes gelangt, so fern ich die liebe nit ubergieng, wolte ich solchs alles bekant sein, who, und wie offt ich soltt, wil ich on das, umb die gerechtikait willen zu leyden pflichtig und auch willig bin, Got gebe sein gnad etc.

Solches alles woltt ich Euer Strenger an stat unsers gnedigen fürst und herr in der stille und etc gehenn anzeygen, Christlichen hoffnung, das, in was meynung und gestalt ich Euer Strenger angezeygt, eben in solcher meynung auch von mir annemmen, hiemit wöll Euer Strenger Got mit seiner gnaden und gaist furdern in ein Christlichen regiment und gemut zu zenemen und fürfaren Amen Amen Geben aus der Haiden, under der Rosen, am Christabent im Jar xxxi [24 Dezember 1531]



Quelle: Hessisches Staatsarchiv Marburg (StA MR) Best. 17e Altmorschen Nr. 1.

Transkription: Ellen Yutzy Glebe

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