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Papst Benedikt XVI. besucht seine Heimat Bayern (10. September 2006)

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Am Samstag war Benedikt XVI. auf dem Münchner Flughafen als Oberhaupt des Vatikanstaates von Köhler mit militärischen Ehren empfangen worden. Er betrete »bewegten Herzens« bayerischen Boden, sagte der Papst. Auch Merkel und Bayerns Ministerpräsident Edmund Stoiber (CSU) sowie der Münchner Erzbischof Kardinal Friedrich Wetter und der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Karl Lehmann, waren zur Begrüßung gekommen. Die Tegernseer Gebirgsschützen, bei denen der Papst Ehrenmitglied ist, schossen Salut.

Nach seiner Fahrt vom Flughafen in die Innenstadt hielt Benedikt XVI. vor der Mariensäule am Marienplatz eine Andacht. Sichtlich gerührt sang er das »Ave Maria« und die Bayernhymne mit. An der Säule hatte Joseph Ratzinger vor 30 Jahren gebetet, als er Münchner Erzbischof wurde, und später noch einmal, als ihn Johannes Paul II. zum Präfekten der Glaubenskongregation nach Rom berief.

Das befürchtete Verkehrschaos zum Auftakt des Papst-Besuchs blieb aus. »Wenn alle Besucher von Großveranstaltungen sich so diszipliniert verhalten würden, wäre das für die Polizei ein Traum«, sagte ein Polizeisprecher. Allerdings waren am Samstag zur Begrüßung des Pontifex nach Angaben der Polizei nur rund 150.000 Menschen gekommen. Die Organisatoren sprachen von etwa 250.000 Pilgern.

Am Montag setzt Benedikt XVI. seine Visite mit einem Besuch des größten deutschen Marien-Wallfahrtsorts Altötting und seines Geburtsortes Marktl fort. Unbekannte hatten in der Nacht zum Sonntag zwei Farbbeutel auf die Fassade von Ratzingers Geburtshaus geworfen. Ein Maler entfernte die Flecken jedoch rasch wieder.

Am Dienstag werden zu einer Messe bei Regensburg 350.000 Menschen erwartet; in der Universitätsstadt hatte Ratzinger früher Theologie gelehrt. Der Mittwoch ist dem privaten Teil des Besuches vorbehalten. Nach einem Gebet im Freisinger Dom, wo Benedikt XVI. vor 55 Jahren zum Priester geweiht wurde, fliegt er am Donnerstag nach Rom zurück.



Quelle: „Mahnung zur Ehrfurcht“, ZEIT online, 10. September 2006.

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