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Wahlen zum Deutschen Reichstag (1871-1890): Ein statistischer Überblick

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9. Reichstag 1893

Wahlberechtigte: Millionen 10,628
Abgegebene Stimmen: Millionen 7,702
Wahlbeteiligung: 72,5%
Wahlberechtigte in % der Bevölkerung (1): 21,5%

 

 

Stimmenzahl Millionen

Stimmenanteil (%)

Mandatszahl

Mandatsanteil (%)

Konservative

1,038

13,5

72

18,1

Reichspartei (Freikonservative)

0,438

5,7

28

7,1

Nationalliberale

0,997

13,0

53

13,4

Liberale

Liberale Vereinigung (2)

0,258

3,9

13

3,3

Deutsche Fortschrittspartei (3)

0,666

8,7

24

6,0

Deutsche Volkspartei

0,167

2,2

11

2,8

Zentrum

1,469

19,1

96

24,2

Welfen

0,102

1,3

7

1,8

Sozialdemokraten

1,787

23,3

44

11,1

Polen

0,230

3,0

19

4,9

Dänen (4)

0,014

0,2

1

0,3

Elsaß-Lothringer (5)

0,115

1,5

8

2,0

Antisemiten, Wirtschaftliche Vgg. (6)

0,264

3,4

16

4,0

Sonstige

0,129

1,7

5

1,3

Insgesamt

7,674

 

397

 




 

10. Reichstag 1898

Wahlberechtigte: Millionen 11,441
Abgegebene Stimmen: Millionen 7,787
Wahlbeteiligung: 68,1%
Wahlberechtigte in % der Bevölkerung (1): 21,9%

 

 

Stimmenzahl Millionen

Stimmenanteil (%)

Mandatszahl

Mandatsanteil (%)

Konservative

0,859

11,1

56

14,1

Reichspartei (Freikonservative)

0,344

4,4

23

5,8

Nationalliberale

0,971

12,5

46

11,6

Liberale

Liberale Vereinigung (2)

0,196

2,5

12

3,0

Deutsche Fortschrittspartei (3)

0,558

7,2

29

7,4

Deutsche Volkspartei

0,109

1,4

8

2,0

Zentrum

1,455

18,8

102

25,7

Welfen

0,105

1,4

9

2,3

Sozialdemokraten

2,107

27,2

56

14,1

Polen

0,244

3,1

14

3,5

Dänen (4)

0,015

0,2

1

0,3

Elsaß-Lothringer (5)

0,107

1,4

10

2,5

Antisemiten, Wirtschaftliche Vgg. (6)

0,284

3,7

13

3,3

Sonstige

0,397

5,1

18

4,5

Insgesamt

7,752

 

397

 




 

11. Reichstag 1903

Wahlberechtigte: Millionen 12,531
Abgegebene Stimmen: Millionen 9,534
Wahlbeteiligung: 76,1%
Wahlberechtigte in % der Bevölkerung (1): 22,2%

 

 

Stimmenzahl Millionen

Stimmenanteil (%)

Mandatszahl

Mandatsanteil (%)

Konservative

0,948

10,0

54

13,6

Reichspartei (Freikonservative)

0,333

3,5

21

5,3

Nationalliberale

1,313

13,8

51

12,8

Liberale

Liberale Vereinigung (2)

0,243

2,6

9

2,3

Deutsche Fortschrittspartei (3)

0,543

5,7

21

5,3

Deutsche Volkspartei

0,091

1,0

6

1,5

Zentrum

1,875

19,7

100

25,2

Welfen

0,094

1,0

6

1,5

Sozialdemokraten

3,011

31,7

81

20,4

Polen

0,348

3,7

16

4,0

Dänen (4)

0,015

0,2

1

0,3

Elsaß-Lothringer (5)

0,102

1,1

9

2,3

Antisemiten, Wirtschaftliche Vgg. (6)

0,245

2,6

11

2,8

Sonstige

0,334

3,5

11

2,8

Insgesamt

9,495

 

397

 




 

12. Reichstag 1907

Wahlberechtigte: Millionen 13,351
Abgegebene Stimmen: Millionen 11,303
Wahlbeteiligung: 84,7%
Wahlberechtigte in % der Bevölkerung (1):  22,0%

 

 

Stimmenzahl Millionen

Stimmenanteil (%)

Mandatszahl

Mandatsanteil (%)

Konservative

1,060

9,4

60

15,1

Reichspartei (Freikonservative)

0,472

4,2

24

6,0

Nationalliberale

1,637

14,5

54

13,6

Liberale

Liberale Vereinigung (2)

0,359

3,2

14

3,5

Deutsche Fortschrittspartei (3)

0,736

6,5

28

7,1

Deutsche Volkspartei

0,139

1,2

7

1,8

Zentrum

2,180

19,4

105

26,4

Welfen

0,078

0,7

1

0,3

Sozialdemokraten

3,259

29,0

43

10,8

Polen

0,454

4,0

20

5,0

Dänen (4)

0,015

0,1

1

0,3

Elsaß-Lothringer (5)

0,104

0,9

7

1,8

Antisemiten, Wirtschaftliche Vgg. (6)

0,249

2,2

22

5,5

Sonstige

0,528

4,7

11

2,8

Insgesamt

11,263

 

397

 




(1) Nach der jeweils letzten Volkszählung. Zu berücksichtigen ist, daß bei solchen Wahlen, die in großem Abstand zur vorhergehenden Volkszählung stattfanden (wie z.B. die Wahl von 1890, bei der nicht die Volkszählung von 1890, sondern die von 1885 zugrundegelegt wurde), der Prozentsatz der Wahlberechtigten an der Bevölkerung geringfügig höher erscheint, als er in Wirklichkeit ist. Der niedrige Prozentsatz von 1871 ist z.T. auf die mangelhaft geführten Wählerlisten zurückzuführen.

(2) Ab 1893 Freisinnige Vereinigung, ab 1910 aufgegangen in der Fortschrittlichen Volkspartei.

(3) Ab 1884 Deutsch-Freisinnige Partei, ab 1893 Freisinnige Volkspartei, ab 1910 aufgegangen in der Fortschrittlichen Volkspartei.

(4) Die in Schleswig-Holstein sowohl für die Partikularisten als auch für die Protestpartei abgegebenen Stimmen wurden hier den Dänen zugerechnet, sofern in der amtlichen Statistik keine weiteren Angaben gemacht wurden.

(5) Hier wurden – wie üblich – die in Elsaß-Lothringen bis 1878 für das Zentrum abgegebenen Stimmen den Elsaß-Lothringern zugerechnet, ebenso die in der amtlichen Statistik 1874–78 dem Zentrum zukommenden Abgeordneten, die als „nicht zur Fraktion“ gehörig bezeichnet wurden.

(6) Antisemiten traten bei den Reichstagswahlen von 1887–1903 als Splittergruppen unter den Parteinamen Christlich-Soziale Partei, Deutsche Reformpartei, Deutsch-Soziale Reformpartei und Deutsch-Soziale Partei auf. Ab 1907 erscheint in dieser Rubrik auch die Wirtschaftliche Vereinigung, in der die Antisemiten als dominierende Gruppe aufgegangen sind.

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