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Theodor Fritsch an Wilhelm Marr über neue Taktiken im Kampf gegen die Juden (1884-85)

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III.

Leipzig, den 1. Juli 1885

Äußerlich macht der Antisemitismus (oder wenigstens die Antisemiten) immer mehr bankrott. Stöcker ist abgemurkst, die Volkszeitung erloschen und Liebermann damit vorläufig von der Bildfläche abgetreten, will auswandern, Otto Hentze bietet mir einen antisemitischen Verlag an, Schmeitzner legt sich auf „Beleuchtungs-Wesen“, nachdem ihm die geistige Erleuchtung seines Jahrhunderts nicht geglückt; Pinkert scheint sich auch kaum noch halten zu können, er lässt die Reform vom 1. Juli ab bei Luckhardt in Berlin drucken, Glagau’s Culturkämpfer erscheint nur noch sporadisch; Henrici schweigt; Förster ist nur zu einer Gastrolle hier, der „alte Marr“ redet vom Sterben – da kann ich ja eines Tages als einziger Antisemit übrig bleiben und – den Letzten beißen die Hunde! –

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