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Bericht der Auschwitzflüchtlinge Alfred Wetzler und Rudolf Vrba (Ende April 1944)

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ca. 153 – 154.000

1000 polnische Arier aus dem Zuchthaus Pawiak

ca. 155 – 150.000

Im Oktober und November 1943 4000 Personen aus diversen Zuchthäusern und kleinere Transporte von Juden aus Bendsburg und Umgebung, die aus ihren Verstecken ausgehoben wurden, ferner eine Gruppe von Schutzrussen aus dem Gebiet Minsk-Witebsk. Es kamen auch russische Kriegsgefangene, die, wie bereits erwähnt, Nummern von 1-12.000 erhielten.

ca.160.000 – 165.000

Im September 1943 5000 Männer aus Transporten von vorwiegend holländischen, französischen, belgischen und zum ersten Male auch italienischen Juden aus Fiume, Triest und Rom. Mindestens 30.000 Personen aus diesen Transporten wurden sofort vergast.

Die Mortalität unter diesen Juden war enorm groß. Außerdem wütete noch immer das System der Selektion. Diese Bestialität erreichte ihren Höhepunkt um den 10. und 24. Januar 1944, als man auch kräftige, gesunde Jugend, ohne Rücksicht auf Beruf und Arbeitseinteilung - bis auf Ärzte - selektierte. Alles musste antreten, es wurde streng kontrolliert, ob alles anwesend ist, dann wurde die Selektion durch den Lagerarzt und den Lagerführer von Birkenau SS-Untersturmbannführer Schwarzhuber vorgenommen. Die Juden, die sich im "Krankenbau" befanden, der inzwischen vom Block 7 in eine separate Abteilung übersiedelte und wo in der letzten Zeit annehmbare Bedingungen herrschten, wurden restlos vergast. Außer diesen wurde zufolge dieser Aktion 2500 Männer und über 6000 Frauen vom Frauenlager in die Gaskammern gebracht.

ca. 165.000 – 168.000

Am 20. Dezember 1943 kamen wieder 3.000 Juden aus Theresienstadt. Die Transportliste trägt dieselbe Aufschrift wie bei denen, die am 7. September angekommen sind: "SB-Transport, tschechische Juden mit 6 monatlicher Quarantäne". Nach ihrer Ankunft wurden sie, Männer, Frauen und Kinder in dem Lagerabschnitt zu den im September Angekommenen logiert. Sie genießen alle Vergünstigungen, ebenso wie ihre Vorgänger. 24 Stunden von der Vergasung der ersten Gruppe wurden sie in das zufällig leerstehende Nebenquartal gebracht und auf diese Weise von der Gruppe abgesondert. Noch heute befinden sie sich in diesem Quartal. Nachdem nach Vergasung der ersten Gruppe keine Zweifel mehr darüber bestehen, was man mit ihnen plant, bereiten sie sich schon heute auf Widerstand vor. Die Organisierung des Widerstandes wird von Ruzenka Laufschner, Prag, und Hugo Langsfeld, Prag, durchgeführt. Sie beschaffen sich langsam Brennstoff und beabsichtigen im Ernstfalle, die Blocks ihres Quartals anzuzünden. Ihre Quarantäne-Frist läuft am 20. Juni 1944 ab.

ca. 169.000 – 170000

1000 Personen aus diversen kleinen Gruppen, Juden Polen und Schutzrussen

ca. 170.000 – 171000

1000 Polen und Schutzrussen, auch eine Anzahl von Jugoslawen.

ca. 171.000 – 174000

Ende Februar, Anfang März - 3000 Juden aus Holland, Belgien und zum ersten Male altansässige französische (nicht naturalisierte) Juden aus Frankreich. Der überaus größere Tell dieser Transporte wurde nach Ankunft sofort vergast.

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